18. Dezember 2024

Anzeige gegen Landesrat Gruber wegen Amtsmissbrauchs und fahrlässiger Beeinträchtigung der Umwelt

Jetzt haben wir Landesrat und Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber von der ÖVP wegen Amtsmissbrauchs und wegen fahrlässiger Gefährdung der Umwelt angezeigt. Er hat wissentlich Wolfsverordnungen erlassen, die rechtswidrig sind, und zwar in zweierlei Hinsicht:

  • Sie sind EU-rechtswidrig, weil sie der Flora-Fauna-Habitatsrichtlinie widersprechen. Gruber weiß das. Er fordert ja, dass diese Richtlinie geändert werden soll. Das bräuchte sie ja nicht, wenn seine Verordnungen ihr nicht widersprechen würden.
  • Sie widerspricht der EU Aarhus Konvention. Der Verwaltungsgerichtshof hat festgestellt, dass die Fischotterverordnung von NÖ der Aarhus Konvention widerspricht, weil Umweltorganisationen keine Einspruchsmöglichkeit hatten. Die Wolfsverordnungen von Gruber sind aber genau gleich gestaltet, auch ohne Einspruchsmöglichkeit. Darauf aufmerksam gemacht, sagt Gruber im Wesentlichen, dass ihm das wurscht sei.

Martin Gruber ist also ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Haft wäre angemessen, um derartige Rechtsbrüche in Zukunft zu verhindern. Selbiges gilt übrigens auch für Marlene Svazek als Landesrätin von Salzburg und Josef Geisler als Landesrat von Tirol. Wir beide genauso angezeigt.

Hier die Anzeige:

4 Gedanken zu “Anzeige gegen Landesrat Gruber wegen Amtsmissbrauchs und fahrlässiger Beeinträchtigung der Umwelt

  1. Sehr geehrter Herr Balluch!

    Sie sind momentan in den Medien ziemlich präsent, was auch mich dazu bewogen hat, mich mit Ihrem Verein sowie Ihre Standpunkte genauer zu beschäftigen:

    1) Wenn man sich genauer mit Berichten über den VGT durchliest wird man immer wieder mit Berichten konfrontiert, die darauf hinweisen, wie der VGT mit Ferialpraktikanten umgeht. Man wird anscheinend nur dazu angestellt um Geld für den Verein zu beschaffen, ohne dafür aber in einer anständigen Art und Weise entlohnt zu werden (mehrmals in den Kommentaren der Kleinen Zeitung zu lesen)

    2) Ich widerspreche Ihnen massivst, dass der Fleischkonsum am Klimawandel schuld ist. Nicht der Wolf, Schaf oder sonst wer sind daran schuld, sondern der Mensch – es gibt nämlich schlichtweg zuviel von uns! D.h. wäre die Überbevölkerung nicht dermaßen ausufernd, hätten alle genug Fläche zum wohnen/leben, genug zu essen (man müsste sich nicht über Laborfleisch Gedanken machen) und was man sonst noch so braucht. (Man könnte auch sagen, der Neid ist schuld) Der effektivste Grund um den Klimawandel einzudämmen, ist mit weniger Nachwuchs ganz einfach entgegenzukommen (diese Aussage ist bitte global zu betrachten). Meinen Beitrag zum Klimaschutz habe ich dahingehend geleistet und ich hab deshalb überhaupt kein schlechtes Gewissen, mir ein gutes Stück Fleisch zu gönnen, von dem ich weiß, wie es im lebendigen Zustand gehalten wurde.

    Ihre Anzeigen an diversen Politikern wird momentan eh in den Zeitungen zu Tode diskutiert – auch hier bin ich der Ansicht, dass man als nicht direkt Betroffener es sich ziemlich leicht macht, Anzeigen zu ‘verteilen’. Vielleicht wäre es sinnvoller, sich vor Ort die Gegebenheiten anzuschauen und nicht von Wien aus den Bauern zu erklären, wie sie ihre Schafe zu halten haben. (Ich erlaube mir, diese Behauptung aufzustellen – ohne Beweise dafür zu haben)

    Mit freundlichen Grüßen

    1. ad “Nicht der Wolf, Schaf oder sonst wer sind daran schuld, sondern der Mensch – es gibt nämlich schlichtweg zuviel von uns!”
      Das ist Unsinn, seriöse Wissenschaftler widerlegen das. Schuld ist unser westlicher Lebensstil und dazu gehört neben der fossilen Energie, Ressourcen- und Flächenverbrauch, etc. auch die Destabilisierung des Ökosystems und unser übermässiger Fleischkonsum. Informieren Sie sich – es gibt unzählige Beiträge im Internet dazu.

  2. Obige Anzeige und Behauptungen sind gatragen von möglicher Weise Unkenntnis oder dem bewuszten Versuch unsere kulturell gewachsenen Strukturen zu zerstören.
    Besonders die Jägerschaft rottet keine Tierart aus, sondern reguliert, damit eben die heutige Vielfalt entstehen konnte.

    Beispiel Otter
    Ist ein groszer Schaden in der Teichwirtschaft und rottet die heimische Bachforelle in unseren Kleingewässern mit Hilfe von Reier und Kormoran aus.
    Der Bieber passt an Flüsse und gröszere Auen
    Der Wolf in Nationalparks aber nicht in eine Almwirtschaft.
    Lersen Sie mal den Bericht des Wolfbeauftragten aus Allensteig
    Wollen wir das heimische Reh an die Wolfsrudel verfüttern und noch mehr Wildpret aus Neuseeland importieren – oder ?

    1. @Gumpinger

      Unsere höchste Priorität sollte sein, intakte Ökosysteme zu haben, oder? Was wäre an einer sogenannten “Kulturlandschaft” besser als an einem intakten Ökosystem? Kennen Sie den Unterschied zwischen Fichtenmonokultur und Urwald? Ich bezweifle hochoffiziell die geistige Gesundheit einer Person, die allen ernstes meint, die menschengemachte Fichtenmonokultur sei in irgendeinem Sinn besser.

      Gut, und ein Ökosystem ist intakt, wenn es funktioniert, ohne dass der Mensch eingreift. Ein Ökosystem, das funktioniert, ist jedenfalls eine Dimension besser als eines, in das der Mensch dauern eingreift. Zu einem intakten Ökosystem in diesem Sinn gehören natürlich große Beutegreifer dazu. Und idealer Weise auch große Pflanzenesser, wie das Bison. Es muss unser Ziel sein, das wieder in Österreich zu ermöglichen. Und dafür brauchen wir den Wolf. Wir können nicht von afrikanischen und indischen Staaten erwarten, dass sie große Tiere wie Tiger, Nilpferde oder Elefanten erhalten, auch wenn diese immer wieder Menschen töten, aber wir machen nichts dergleichen.

      Es ist richtig, dass wir die Natur in einem gewissen Rahmen nutzen müssen, um zu überleben. Aber diese Nutzung muss so gering wie möglich gehalten werden. Die oberste Priorität muss sein, 30 % von Österreich wieder zu intakten Ökosystemen zu machen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert