Ich bekomme regelmäßig kommerzielle Anfragen, ob ich auf meinem Blog Werbungen schalten würde. Das könnten einerseits als Werbung deklarierte Banner sein, oder andererseits versteckte Bewerbungen durch Erwähnung im Text. Damit würde ich € 400 pro Monat verdienen, verspricht man mir. Ich erwähne gerne gewisse Produkte oder Firmen positiv, doch nur solche, von denen ich auch überzeugt bin. Dieser Artikel, so wie alle anderen auf meinem Blog, ist also definitiv ohne Bezahlung entstanden und gibt meine (subjektive) Meinung wieder.
Ich habe ein ziemlich hektisches Leben. Dafür brauche ich auch immer wieder den Rückzug in die Natur. Aber wenn ich in der Stadt von einem zum nächsten Termin hetze, dann bleibt keine Zeit für mich selbst zu kochen. Rasch irgendwo etwas zu essen zu bekommen, sozusagen im Vorbeigehen, ist daher für mich eine große Erleichterung in meinem Lebensstil. Vegan kann das unter Umständen schwierig werden, weil diese Lebensweise oft mit Slow Food und Ernährungsbewusstsein assoziiert ist. Deshalb waren vegane Fast Food Lokale bisher die große Ausnahme. Doch für ethische VeganerInnen mit hektischem Leben, wie mich, sind sie ziemlich wichtig. Da Veganismus aber immer mehr um sich greift und fast schon normal wird, muss auch für jenen Teil der Gesellschaft, der Fast Food für zwischendurch benötigt, gesorgt werden.
1998, glaube ich, war es, als in Wien erstmals ein veganes Fast Food Lokal eröffnete, das Bio.k (sprich „biokay“) in den Rathausbögen. Für mich eine großartige Bereicherung, bis heute muss ich an den Burger mit Sauerkraut, gebratenem Tempeh und Reiskäse denken, eine selten gute Geschmackskombination. Doch das Bio.k war seiner Zeit voraus. Im Vergleich zu einem klassischen Fleischburger Take Away nur 100 m entfernt am Ring hatte es praktisch keine Kundschaft, wie ich beobachten musste. Kein Jahr später war das Bio.k Geschichte. Und es blieb lange still um vegane Take Aways, trotz zahlreicher veganer Restaurants in Wien und immer wieder neuen Anläufen.
Front Food von Bernhard Falkner in Linz
Anlässlich meiner Buchpräsentation Ende 2014 in der oberösterreichischen Landeshauptstadt konnte ich das gerade neu eröffnete Lokal von Bernhard Falkner besuchen und war sehr positiv beeindruckt. Bernhard war lange Zeit Tierrechtsaktivist beim VGT und hat sich insbesondere bei Veranstaltungen engagiert, die die vegane Lebensweise verbreiten halfen, wie den Veganen Sommerfesten oder auch den Animal Liberation Workshops. Schon lange dachte er über ein eigenes veganes Projekt nach, bis er schließlich den Sprung ins kalte Wasser wagte. Und der ist ihm rundheraus gelungen. Das Lokal hat eine sehr angenehme Atmosphäre und bietet für ein Fast Food Take Away eine große Variation an Speisen hervorragender Qualität. Selbstverständlich sind ihm neben dem Veganismus, und damit Hand in Hand, auch die biologische Herkunft der Nahrungsmittel, der faire Handel sowie die gerechte Bezahlung seiner MitarbeiterInnen wichtig. Ich kann Front Food nur bestens weiterempfehlen. Es hat mir dort sehr gut gefallen und wunderbar geschmeckt.
Nähere Infos: http://frontfood.at/
Swing Kitchen von Charly und Irene Schillinger in Wien
Und seit wenigen Wochen ist es endlich nun auch in Wien soweit. Die Schillingers vom berühmten gleichnamigen Gasthof in Großmugl, siehe https://martinballuch.com/das-vegane-gasthaus-schillinger-erhaelt-den-innovationspreis-des-noe-wirtschaftskammer/, haben ein Fast Food Take Away in Wien eröffnet. Und es hält, was es verspricht! Sehr gut schmeckende Speisen in einem beeindruckend ansprechenden Lokal, und einem Tiramisu, das besondere Erwähnung verdient, weil es das Beste ist, das ich je gegessen habe. Auch die Burger sind wirklich großartig! Ich machte die Probe aufs Exempel und ging an einem Tag – da ich anlässlich einer Demo sowieso längere Zeit in der Nähe war – dreimal in die Swing Kitchen und danach zum Vergleich in ein nahes Fleischburger Take Away und siehe da: diesmal war es umgekehrt als noch 1998. Die Swing Kitchen hatte deutlich mehr Kundschaft. Man muss sich dort fast immer anstellen, um etwas zu bekommen. Jetzt ist die Zeit endlich reif für eine völlige Trendumkehr!
Nähere Infos: http://swingkitchen.com/
Auch Charly war ursprünglich Tierrechtsaktivist und hat dann ab 2001 seine Nische gefunden, wie er sich bestmöglich für unsere gemeinsame Sache einsetzen kann. Und mit was für einem Erfolg! Ich möchte mich an dieser Stelle bei Charly und seiner Frau Irene (ebenfalls ehemalige Aktivistin), aber auch bei Berni und seinen HelfershelferInnen ganz herzlich bedanken. Ohne Euren Mut, Eure Tatkraft, Eure Innovation würden wir in der Tierschutzbewegung nicht so weit gekommen sein, wie wir heute sind! Ein Anfang ist gemacht, jetzt kann es nur immer schneller so weitergehen.
vielen dank für die “werbung”, ich kenn die wing kitchen noch nicht, werden nach diesem bericht aber gleich morgen hinschauen!