Gerade hatten wir das Video eines Polizeiangriffs auf einen Tierschützer in Österreich, taucht schon das nächste solche Video auf. Diesmal handelt es von einem Polizeiangriff in Kalifornien auf einen Obdachlosen. Zuerst sieht man die zwei Beamten, mit Prügeln in der Hand, 15 Minuten lang mit dem Obdachlosen relativ ruhig sprechen. Dann zwingt einer der Polizisten den Obdachlosen durch aggressives Schreien dazu, sich auf eine Bank zu setzen, die Füße auszustrecken und die Hände auf die Knie zu legen. Der Obdachlose befolgt diese Befehle, offensichtlich schon eingeschüchtert. Im Hintergrund gehen Menschen vorbei. Der Polizist schlägt dem Obdachlosen dann unvermittelt auf die Schulter. Daraufhin steht dieser auf und fragt, was das soll. Das ist das Signal für die beiden Beamten, ihre Schlagstöcke zu ziehen und den Mann brutal zu Boden zu prügeln. Kurz darauf treffen weitere Beamte ein, zuletzt halten 5 Polizisten den um Hilfe schreienden Mann auf den Boden und setzen auch Taser ein. Der Obdachlose stirbt 5 Tage später an seinen Verletzungen.
Obwohl der Vorfall in Österreich letztlich nicht so brutal ausgegangen ist, sind die Parallelen frappierend. Man kann sich auch lebhaft vorstellen, wie sich die Beamten in Kalifornien gegenseitig gedeckt und den Obdachlosen beschuldigt hätten, wären sie nicht, ohne es zu wissen, gefilmt worden.
Erschütternder Weise entsteht der Eindruck, dass sich gerade bei der Polizei Menschen sammeln, die gerne ungestraft andere Menschen physisch misshandeln wollen. Keiner der beiden Vorfälle lässt sich durch einen erhöhten Stress der Beamten oder durch die große, schwere Aufgabe, die die Polizei in der Verbrechensbekämpfung in unser aller Namen erfüllen muss, erklären. In beiden Fällen werden die Polizisten von sich aus zu Gewalttätern, da ist ein Irrtum, sie hätten gemeint, bedroht zu sein oder ein Verbrechen verhindern zu müssen, ausgeschlossen.
Was die beiden Fälle aber auch vereint ist, dass die Opfer zu einer Randgruppe gehören. Im österreichischen Fall handelte es sich in den Augen des Angreifers beim Opfer um einen Störer der gesellschaftlichen Ordnung, einen aufmüpfigen Menschen, der sich nicht anpassen und brav gehorchen will, der auch noch die ländliche Ordnung der sozialen Umgebung des Polizisten stört. Im amerikanischen Fall ist das Opfer ein Obdachloser. Solange die Polizei nicht Anzug-tragende, brave MittelstandsbürgerInnen willkürlich auf der Straße zusammenschlägt, wird wahrscheinlich nicht genügend politischer Druck durch solche Vorfälle entstehen, eine Änderung einzuleiten, die uns einen effektiven Schutz vor solchen Gewalttätern bietet.
Hier das erschütternde Video, der Angriff beginnt ab Minute 15:
Von unsern besten Feinden wollen wir nicht geschont sein, und auch von denen nicht, welche wir von Grund aus lieben. So laßt mich denn euch die Wahrheit sagen!
Meine Brüder im Kriege! Ich liebe euch von Grund aus, ich bin und war euresgleichen. Und ich bin auch euer bester Feind. So laßt mich denn euch die Wahrheit sagen!
[312] Ich weiß um den Haß und Neid eures Herzens. Ihr seid nicht groß genug, um Haß und Neid nicht zu kennen. So seid denn groß genug, euch ihrer nicht zu schämen!
Und wenn ihr nicht Heilige der Erkenntnis sein könnt, so seid mir wenigstens deren Kriegsmänner. Das sind die Gefährten und Vorläufer solcher Heiligkeit.
Ich sehe viel Soldaten: möchte ich viel Kriegsmänner sehn! »Einform« nennt man’s, was sie tragen: möge es nicht Ein-form sein, was sie damit verstecken!
Ihr sollt mir solche sein, deren Auge immer nach einem Feinde sucht – nach eurem Feinde. Und bei einigen von euch gibt es einen Haß auf den ersten Blick.
Euren Feind sollt ihr suchen, euren Krieg sollt ihr führen, und für eure Gedanken! Und wenn euer Gedanke unterliegt, so soll eure Redlichkeit darüber noch Triumph rufen!
Ihr sollt den Frieden lieben als Mittel zu neuen Kriegen. Und den kurzen Frieden mehr als den langen.
Euch rate ich nicht zur Arbeit, sondern zum Kampfe. Euch rate ich nicht zum Frieden, sondern zum Siege. Eure Arbeit sei ein Kampf, euer Friede sei ein Sieg!
Man kann nur schweigen und stillsitzen, wenn man Pfeil und Bogen hat: sonst schwätzt und zankt man. Euer Friede sei ein Sieg!
Ihr sagt, die gute Sache sei es, die sogar den Krieg heilige? Ich sage euch: der gute Krieg ist es, der jede Sache heiligt.
Der Krieg und der Mut haben mehr große Dinge getan, als die Nächstenliebe. Nicht euer Mitleiden, sondern eure Tapferkeit rettete bisher die Verunglückten.
»Was ist gut?« fragt ihr. Tapfer sein ist gut. Laßt die kleinen Mädchen reden: »gut sein ist, was hübsch zugleich und rührend ist.«
Man nennt euch herzlos: aber euer Herz ist echt, und ich liebe die Scham eurer Herzlichkeit. Ihr schämt euch eurer Flut, und andre schämen sich ihrer Ebbe.
Ihr seid häßlich? Nun wohlan, meine Brüder! So nehmt das Erhabne um euch, den Mantel des Häßlichen!
Und wenn eure Seele groß wird, so wird sie übermütig, und in eurer Erhabenheit ist Bosheit. Ich kenne euch.
[313] In der Bosheit begegnet sich der Übermütige mit dem Schwächlinge. Aber sie mißverstehen einander. Ich kenne euch.
Ihr dürft nur Feinde haben, die zu hassen sind, aber nicht Feinde zum Verachten. Ihr müßt stolz auf euern Feind sein: dann sind die Erfolge eures Feindes auch eure Erfolge.
Auflehnung – das ist die Vornehmheit am Sklaven. Eure Vornehmheit sei Gehorsam! Euer Befehlen selber sei ein Gehorchen!
Einem guten Kriegsmanne klingt »du sollst« angenehmer als »ich will«. Und alles, was euch lieb ist, sollt ihr euch erst noch befehlen lassen.
Eure Liebe zum Leben sei Liebe zu eurer höchsten Hoffnung: und eure höchste Hoffnung sei der höchste Gedanke des Lebens!
Euren höchsten Gedanken aber sollt ihr euch von mir befehlen lassen – und er lautet: der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll.
So lebt euer Leben des Gehorsams und des Krieges! Was liegt am Lang-Leben! Welcher Krieger will geschont sein!
Ich schone euch nicht, ich liebe euch von Grund aus, meine Brüder im Kriege! –
Also sprach Zarathustra.
Vielen Dank für diese Info. Ich habe mir das Video angesehen und…. bin nicht überrascht denn es gibt eine sehr lange Reihe weiterer, ähnlicher Videos aus den Staaten mit Polizeiangriffen auf die harmlose Zivilbevölkerung. Ich denke, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch bei uns solche Vorfälle an der Tagesordnung sind. Treffen kann es JEDEN, der / die sich zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort befindet. Erschreckend!