23. Dezember 2024

Der Strafantrag gegen die restlichen Angeklagten

Nachdem ich die Anklagepunkte gegen mich, den „Hauptangeklagten“, mit den schwersten Vorwürfen, die der Staatsanwalt so zustande bringt, hier veröffentlicht habe, wurde ich gefragt, was denn nun bei den anderen Beschuldigten angeklagt ist. Hier also eine Zusammenfassung.

Felix Hnat von der Veganen Gesellschaft:

  • §278a
  • 2 Nötigungen – Emails mit der Ankündigung von Kampagnen des VGT gegen Fürnkranz und Kleider Bauer wegen deren Pelzverkauf
  • Sachbeschädigungen:
    • Eine Kloscheibe bei einem Nazitreffen eingeschlagen – Evidenz: DNA am Stein
    • Werbeposter für eine Reptilienschau zerschnitten – Evidenz: im selben Bekennerschreiben erwähnt
  • Widerstand gegen die Staatsgewalt – nach Störung einer Kleider Bauer Modeschau der Polizei davongelaufen

Jürgen Faulmann von Vier Pfoten:

  • §278a
  • Sachbeschädigungen:
    • Nerzbefreiung 1997 – Evidenz: gab Interview dazu auf deutschem TV-Sender
    • Schweinebefreiung 2008 – Evidenz: war um 18  Uhr vor der Tatnacht laut Rufdatenrückerfassung in der Gegend
  • Dauernde Sachentziehung – entflohene Nerze
  • Tierquälerei – durch die Befreiung aus einer Tierfabrik an der kurzen Freiheit leidende Schweine

Chris Moser vom VGT:

  • §278a

Elmar Völkl:

  • §278a

Sechstangeklagter von der BAT (mir unbekannt):

  • §278a
  • Nötigung – eine Kleider Bauer Angestellte versuchte mit ihrem Auto durch eine BAT-Demo zu fahren und wurde aufgehalten
  • Sachbeschädigung: Buttersäure – Evidenz: Videofalle zeigt, dass der Beschuldigte in der Tatnacht nicht zu Hause war und Fragmente des Bekennerschreibens fanden sich auf seinem Datenstick

Siebtangeklagter von der BAT (mir unbekannt):

  • §278a
  • Nötigung – eine Kleider Bauer Angestellte versuchte mit ihrem Auto durch eine BAT-Demo zu fahren und wurde aufgehalten
  • Sachbeschädigungen: Mithilfe – Evidenz: hatte Film von Kleider Bauer Zentrale und Fitnessstudio-Mitgliederdaten einer Kleider Bauer Angestellten

Achtangeklagte von der BAT (mir unbekannt):

  • §278a
  • Nötigungen:
    • eine Kleider Bauer Angestellte versuchte mit ihrem Auto durch eine BAT-Demo zu fahren und wurde aufgehalten
    • hielt Rede mit Anti-Pelz Kampagnenankündigung auf Escada-Aktionärsversammlung

Neuntangeklagter von der BAT (mir unbekannt):

  • §278a
  • Nötigung – eine Kleider Bauer Angestellte versuchte mit ihrem Auto durch eine BAT-Demo zu fahren und wurde aufgehalten
  • Sachbeschädigung: Mithilfe – Evidenz: arbeitete in Fitnessstudio, aus dem die Mitgliederdaten, die beim Siebtangeklagten gefunden wurden, stammen
  • Waffengesetz: hatte Stahlrute zu Hause

Zehntangeklagter von der BAT (mir unbekannt):

  • §278a
  • Nötigung – eine Kleider Bauer Angestellte versuchte mit ihrem Auto durch eine BAT-Demo zu fahren und wurde aufgehalten

David Richter vom VGT:

  • §278a

Monika Springer vom VGT:

  • §278a

Harald Balluch vom VGT:

  • §278a

Alle Beschuldigten des VGT sind nur wegen §278a angeklagt.
Die BAT hat keinen Kontakt zu allen anderen Tierschutzorganisationen in Österreich.
Der angebliche Gesamtschaden, der den Angeklagten vorgeworfen wird, beträgt ca. € 28.000.
Jeder Prozesstag kostet dem Staat ca. € 30.000!

Wir haben jetzt 68 Prozesstage in 11 Monaten hinter uns. Dieser Prozess hat jede Proportion verloren! Würde §278a eingestellt, könnten innerhalb von 2 Prozesstagen die offenen Anklagepunkte abgehandelt werden.

8 Gedanken zu “Der Strafantrag gegen die restlichen Angeklagten

  1. Das sich hätten Franz Kafka, George Orwell und Karl Kraus zusammen ja nicht erträumen können!

    Meine ganze Bewunderung und Solidarität!

  2. Aus einem Artikel zu einem anderen Fall:
    +++
    „Dass eine Tat eine Gemeingefährdung herbeiführt, dass dabei Menschen ums Leben kommen, dass die Tat großen Schaden auslöst, dass sie die Medien und die Politiker einige Monate lang beschäftigt – all das ist laut Lehrbuchmeinung noch keine Störung des öffentlichen Lebens und rechtfertigt den Terrorismusparagrafen nicht“, sagt Steinhauser. „Das zeigt, dass der Paragraf für schwere terroristische Angriffe der Kategorie der Anschläge des 11. September 2001 gedacht ist.“
    +++

    http://www.datum.at/0211/stories/alarmstufe-rot/

  3. S.g. Herr Schröter, ich verstehe Ihre Wut. Aber spucken tun wir nicht! Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass alle Menschen einmal das ernten, was sie gesät haben, Das habe ich persönlich beim allmächtigen Prof. Max Friedrich (Gutachter) erlebt, der durch seine “Gutachten” viele Familien zerstört hat. Betreff Aussage von Prof. Petra Velten in einer Fachzeitschrift: Ich frage mich schon, wie die Richtervereinigung die FREIHEIT der Wissenschaft sieht? Immer mehr muss ich erkennen, dass das Gericht in Wr. Neustadt ziemlich reaktionär zu sein scheint. Zuletzt hatten wir ein solches Verhalten in der Nazi-Zeit. Der heutige Kurier berichtet über Einladungen der Telekom zum Jagen nach Schottland. Graf Ali hat 1,1 Mio Euro erhalten. Offensichtlich sind die Tierschützer Opfer dieser Jagdgesellschaft, die sich ganz besonders auch in die Kreise der Justiz und des Innenministeriums zieht. Grundsätzlich gilt für mich: Gewalt erzeugt Gegengewalt. Jetzt bin ich wieder bei Francesco di Assisi! Er war der größte und erfolgreichste und friedlichste Tierschützer aller Zeiten – neben Albert Schweitzer.

  4. Einmal mehr frage ich mich,
    wann dieser Irrsinns-Prozess endlich aufhört !
    Aber es wird wohl so sein,
    dass Staatsanwalt, Richterin, Polizei usw.
    jetzt einfach nicht mehr zurück können –
    nach all dem, was sie bisher in die Sache hineingesteckt haben –
    UNSER Steuergeld übrigens !!!

  5. Dann stellt Antrag bestimmte einfache Dinge sofort zu behandeln und zu entscheiden. Weiterhin wäre auch die Aufspaltung des Verfahrens in einen BAT- und einen VGT-Teil dringend angeraten, ganz einfach weil der Beweis für die Verbindung letzlich doch der Knackpunkt ist – aber achjah, dann würden es ja jeweils weniger als die kritische Menge von 10 (derzeit 13) Personen sein…. und der Mafia-Paragraph könnte somit gestrichen werden. Man muss also noch ca.5 Leute mehr kriminalisieren, damit es überhaupt möglich ist ein halbes Dutzend Menschen die bei einer Demo (vielleicht unrechtmässig oder leichtfertig) eine Angestellte in ihrem Auto für eine gewisse Zeit am Weiterfahren behindert haben. Ja wenn es keine Bandenkriminalität wäre – ja was wäre dann… dann wüäre ja die ganze Tleefonüberwachung, die Hausdurchsuchungen, die Peilsender-Aktionen und noch vieles mehr einschliesslich der ganzen Horden von V-Leuten völlig für den A*** gewesen oder noch schlimmer ILLEGAL!!!!

  6. ich frage mich ernsthaft wie viele details es noch braucht, um die absurdität, traurigkeit und lächerlichkeit dieses Prozesses dermaßen offenbar zu machen, dass er endlich unterbunden wird. ich bin zwar optimistisch, was einen freispruch angeht. doch allein schon der bisher angerichtete schaden (psychisch und materiell) ist nie wieder gut zu machen…

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