Es ist leider nicht das erste Mal, und es wird nicht das letzte Mal sein. Je mehr sich die Jägerschaft im Ausleben ihres Hobbys eingeschränkt fühlt, desto brutaler reagiert sie, und wem es Spaß macht, Tiere zu töten, dem fällt es definitiv leichter, auch Menschen zu verletzen. In England ist die Hetzjagd mit Hunderudeln eigentlich bereits seit dem 18. Februar 2005 verboten. Doch niemand hält sich daran, keine Polizei greift ein, und die mehrheitlich Adeligen, die diese Jagdform betreiben, haben sich schon immer über den Gesetzen des Parlaments gedünkt. Deshalb gehen regelmäßig TierschützerInnen zu den Treffs der Hetzjägerschaft, um einzugreifen und, wenn möglich, illegale Praktiken zu dokumentieren und anzuzeigen. Und die Jägerschaft, wie in Österreich auch, fühlt sich ob solcher Observierung unendlich provoziert und reagiert mit Gewalt.
Das letzte erschütternde Beispiel ist Samstag der 13. Jänner 2018, im Südwesten Englands, bei den Dart Vale and South Pool Harriers, eine Hundehetzjagd hoch zu Ross auf Feldhasen. Die Jagd traf sich in den frühen Morgenstunden in South Pool, mit etwa 25 ReiterInnen, 2 Geländewägen mit Terriermännern und einer Entourage an Autos, die dem Geschehen von der Straße aus folgten. Eine kleine Gruppe von TierschützerInnen versuchte auf einem öffentlichen Fußweg den JägerInnen zu folgen und geriet in einen absichtlich gelegten Hinterhalt. 3 Tierschützer wurden angegriffen und brutal zu Boden geschlagen. Anschließend ritten die JägerInnen mit ihren Pferden über die schwerverletzten Männer, einer davon wurde dadurch lebensgefährlich verletzt und fiel ins Koma. Er musste mit der Rettung auf die Intensivstation des Derriford Spitals gebracht werden. Um sein Überleben zu sichern, wurde er künstlich beatmet. Er hatte mehrere Knochenbrüche.