Eigentlich sollte die Natur dort als Natura 2000 Gebiet völlig geschützt sein. Doch wenn man massenweise Wildschweine in der Antheringer Au in einem umzäunten Gebiet züchtet und mästet, dazu noch Damhirsche und Enten, dann hat man einen Schweinestall und kein Naturjuwel. Seit Jahren dokumentieren wir, dass im Jagdgatter von Gatterjägermeister Mayr-Melnhof die Gewässer völlig verkotet, die Wiesen umgegraben, die Jungpflanzen zerstört und die Bäume verbissen sind. Selbst 2 Fachgutachten, die von der Salzburger Landesregierung in Auftrag gegeben wurden, bestätigen diese Vernichtung der Natur und fordern als höchste Priorität, das Gatter zu schließen.
Ein Besuch des Jagdgatters Mitte November 2017 zeigt wieder dasselbe Bild. Überall Futterstellen. In der Stunde des Besuchs waren über 100 Wildschweine zu sehen, die bis auf wenige Meter an BesucherInnen des Gatters herangegangen sind. Bei der Treibjagd im Gatter wird das dann ein Heidenspaß, auf diese Tiere zu ballern, wenn sie von Jagdhunden gehetzt werden und nicht wissen, wie ihnen geschieht.
Die Natur ist natürlich noch immer verdreckt, es riecht wie in einem Schweinestall. Auch die Bäume sind wieder ganz frisch geschält und die Wiesen, im Lainzer Tiergarten z.B. geschützte Biotope, völlig umgeackert.
Wenn die Gatterjagden vorbei sind, werden wieder etwa 600 Wildschweine und 50 Damhirsche in ihrem Blut liegen, viele davon lediglich angeschossen. Und laut Auskunft eines der Leiter dieser Jagden werden pro Treibjagd 8-9 Jagdhunde verletzt oder getötet! Das ist offenbar diesen Jagdspaß wert, so hoch schätzt man bei Mayr-Melnhofs das Leben ihrer treuen Begleiter ein.
Und dieser perverse “Spaß” wird Jahr für Jahr wiederholt. Bis die Landesregierung endlich das längst versprochene Gatterjagdverbot in Kraft treten lässt. Landesrat Josef Schwaiger meinte dazu am 15. November 2017, dass das Verbot bis April 2018 beschlossen werde und eine Übergangsfrist von 10-11 Jahren bekomme. Wer meint, das ist zu lang, kann ihm schreiben:
Landesrat Dr. Josef Schwaiger: schwaiger@salzburg.gv.at