Naja, eigentlich ist mein Hundefreund Kuksi ganz normal. Wie ein autonomer Hund eben ist. Aber dazu unglaublich friedfertig und sozial kompetent. Ich bin gerade wieder so begeistert, weil wir gestern bei Katzen zu Besuch waren, und er hat sich total nett verhalten, ohne Probleme. Wirklich cool!
Kürzlich hat mich jemand angerufen und gefragt, ob ich bald ins Büro kommen würde. “Gleich”, antwortete ich, “ich warte nur noch, bis Kuksi nach Hause kommt”. “Nach Hause kommt?”, wiederholte meine Gesprächspartnerin ungläubig. Da fiel mir erst auf, wie seltsam das für Außenstehende klingen muss. Ja, mein Kuksi geht manchmal in den Garten und von dort durch verschiedene Löcher im Zaun in die Nachbarschaft und kommt dann eben erst wieder, wenn ihm danach ist. Für mich ist das normal.
Bei unserer Wanderung in den Südkarpaten haben wir viel miteinander geredet. Ja, wir reden tatsächlich. Ich mit Worten, er mit Körpersprache. Aber Sprache ist Sprache. Wenn ich von unseren Wanderungen berichten würde, müsste ich das oft in direkter Wechselrede tun. Es ist tatsächlich so – wir reden. Auch das mag Außenstehenden seltsam erscheinen, aber für uns ist es normal.
Ein ganz tolles Beispiel unserer engen Kommunikation ist ein sehr steiler Abstieg, den wir zusammen kürzlich in den Südkarpaten meistern mussten. Das war ein Gelände voller loser Steinbrocken, einer rutschigen Wiese und vieler umgestürzter Bäume. Für uns beide nicht leicht. Wir mussten ganz vorsichtig gehen. Kuksi blieb dicht hinter mir und wartete auf meine Vorschläge. Ich musste mich auf Bäume setzen, sodass er via mir über den Stamm springen konnte. Oder er musste warten, bis ich die nächsten Schritte ausgekundschaftet hatte und ihm dann einen Durchschlupf vorschlagen konnte. Der Höhepunkt war eine 2,5 m hohe senkrechte Felswandstufe. Ich kletterte hinunter und bat ihn dann, auf mich zu springen, ich würde ihn fangen. Er überlegte einige Zeit, nahm 3 Anläufe, die er wieder abbrach, dann konzentrierte er sich und plötzlich sprang er mir wirklich in die Arme. Ein unglaublicher Beweis von Vertrauen, aber auch davon, wie gut wir uns gegenseitig verstehen.
Nein, er jagt keine Tiere und er streitet mit keinen Hunden, denen wir begegnen. Und auf der Straße, wo wir immer ohne Leine gehen, achtet er sehr auf den Verkehr. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie sehr die Menschen staunen, die ihn im täglichen Leben sehen. Dabei ist das nicht erstaunlich. Er ist einfach nur ein ganz normaler, autonomer Hund mit hoher sozialer Kompetenz, die man eben entwickelt, wenn man ein Leben lang leinenfrei Begegnungen mit verschiedenen Lebewesen hat.
Kuksi ist ein ganz toller Hund, den ich sehr bewundere, dafür wie er ist und hat werden können! Für seine Klugheit, Kommunikationsfähigkeit, seine Ruhe und seinen Mut. Und ein wenig auch für seine körperliche Kraft – obwohl man ihn auch als schwache Person natürlich bewundern würde und er in Ruhe schwächer und älter werden darf! – obwohl ich ihn nur aus Ihren Büchern und Ihrem Blog kenne, ist Kuksi jemand, der mich sehr beeindruckt und geändert hat. Ich danke Ihnen, dass Sie Ihre Bindung an ihn und Ihr Leben mit ihm so öffentlich machen!
wenn zwei wesen sich wirklich aufeinander einlassen, einander quasi ein stück weit entgegenkommen, dann finden sie wohl auch gemeinsame “kommunikationskanäle”. je vertrauter man sich wird, umso vielfältiger können auch die möglichkeiten, einander zu verstehen + miteinander zu kommunizieren, werden.
ja, ganz normal – und trotzdem immer wieder wunderschön und berührend.
Dieser Artikel ist mir aus dem Herzen gesprochen. Wenn wir uns der Seelenverbindungen zwischen Mensch und Tier wieder bewusst werden und sie respekt-, liebevoll und achtsam leben, dann wäre soviel möglich! Heilung für Mensch, Tier und unseren Planeten !
Dein Kuksi ist wirklich ein ganz toller Kerl!