Nordeuropa gilt als der Vorreiter im Tierschutz. Die Länder in Süd- und Osteuropa seien Nachzüglerinnen, da würde sich erst langsam etwas entwickeln. Allerdings ist die Bewegung gegen Tierversuche in Italien schon seit Jahrzehnten als sehr stark bekannt. Erst letztes Jahr durfte ich auf einem Veganen Sommerfest in der Emilia Romagna einen Vortrag halten und war beeindruckt, wie groß und gut besucht dieses regionale Ereignis war. Jetzt liegt eine ganz neue wissenschaftliche Untersuchung des IPSOS-Forschungsinstituts vom 7./8. Jänner 2014 über die Meinung der italienischen BürgerInnen zu verschiedenen Tierschutzfragen vor. Und das Ergebnis ist höchst interessant! 1000 Menschen wurden als repräsentativ verteilte Stichprobe zufällig ausgewählt, sodass der Fehler in der Statistik zwischen +/- 0,6% bei Antworten um 10% der BürgerInnen und +/- 3,1% bei Antworten um 50% der BürgerInnen lag.
Ich werde Ihnen eine Liste von Bereichen vorlesen, in denen Menschen Tiere nutzen. Bitte sagen Sie mir, ob sie diese Nutzung der Tiere für akzeptabel halten oder nicht:
Für die Herstellung von Pelz: 87% sagen keinesfalls akzeptabel, 8% wenig akzeptabel, 4% ziemlich akzeptabel und 1% völlig akzeptabel.
Für Stierkampf oder kulturelle Fiestas: 82% sagen keinesfalls akzeptabel, 12% wenig akzeptabel, 3% ziemlich akzeptabel und 2% völlig akzeptabel.
Für Tierversuche für Kosmetik: 80% sagen keinesfalls akzeptabel, 13% wenig akzeptabel, 4% ziemlich akzeptabel und 2% völlig akzeptabel.
Für die Jagd: 68% sagen keinesfalls akzeptabel, 17% wenig akzeptabel, 7% ziemlich akzeptabel und 8% völlig akzeptabel.
Für Pferderennen, wie z.B. das Palio: 50% sagen keinesfalls akzeptabel, 26% wenig akzeptabel, 14% ziemlich akzeptabel und 9% völlig akzeptabel.
Für die Intensivtierhaltung von Nutztieren: 43% sagen keinesfalls akzeptabel, 25% wenig akzeptabel, 14% ziemlich akzeptabel und 14% völlig akzeptabel.
Für einen Zoo: 36% sagen keinesfalls akzeptabel, 31% wenig akzeptabel, 16% ziemlich akzeptabel und 15% völlig akzeptabel.
Für wissenschaftliche Tierversuche mit einem medizinischen Nutzen für Menschen: 30% sagen keinesfalls akzeptabel, 19% wenig akzeptabel, 23% ziemlich akzeptabel und 26% völlig akzeptabel.
Zum Fleischessen: 12% sagen keinesfalls akzeptabel, 24% wenig akzeptabel, 28% ziemlich akzeptabel und 34% völlig akzeptabel.
Also sind in Italien:
• 95% gegen Pelz
• 85% gegen die Jagd
• 68% gegen Tierfabriken
• 67% gegen Zoos
• 49% gegen jede Form von Tierversuchen
• 36% gegen das Töten von Tieren für Fleisch
Hier wurden die Daten publiziert:
http://www.ipsos.it/Le%20opinioni%20degli%20italiani%20sulla%20sperimentazione%20animale_intervento%2014_01_2014%20DEF.pdf
Vor einigen Tagen habe ich über eine österr. Statistik in Bezug auf Fleischkonsum gehört. Die genauen Zahlen habe ich mir nicht gemerkt.
Das meiste Fleisch essen Männer, dann kommen Frauen die mit Männern zusammen leben. Sie essen etwas weniger als die Männer. Am wenigsten Fleisch essen allein lebende Frauen.
Weil ich nicht weiß wo das am besten hingehören würde, schreibe ich das hier:
Ich habe gerade eine Mail von Eybl gekommen. Ich nehme an das ist eine Reaktion auf die Selbstanzeigeaktion? Wer hat das noch bekommen?
Text:
Sehr geehrte/r Kundin/e,
Danke, dass Sie sich für unsere Haltung in der Frage von Pelz-Applikationen interessieren, die unsere Markenpartner unter anderem auch über unsere Verkaufsstandorte in geringen Mengen vertreiben. Wir dürfen sie über folgende Entwicklungen informieren:
Uns ist die Problematik der Verwendung von Echtpelz-Elementen bei Ski-Mode vollkommen bewusst. Dass uns dieses Thema ein Anliegen ist, wissen auch die Handelspartner, die uns mit den Waren beliefern. Sie wissen es deshalb, weil wir mit ihnen in ständigem Austausch stehen und von ihnen die Erfüllung der allerhöchsten ökologischen und ethischen Standards im gesetzlichen Maximalrahmen verlangen.
Als Händler sind wir nur das vorletzte Glied in der komplexen Prozesskette zwischen Herstellung und Endkonsumenten. Unsere Haltung an dieser Position kann nur eine moderierende sein: Wir glauben, dass Veränderung nur über Bewusstseinsbildung möglich ist. Und nur auf der Grundlage von Respekt ALLEN Interessen und Standpunkten gegenüber.
Hinter jedem Fleisch- oder Fischgericht, hinter jedem Leder-Fabrikat und auch hinter jedem Modeprodukt mit Echtpelz-Applikationen stehen menschliche Bedürfnisse. Und so wie Horrorberichte über Tierhaltung nicht verhindern, dass Fleisch gegessen wird, so erscheinen uns auch Radikalmaßnahmen mit dem Ziel der Stigmatisierung von Konsumenten und der vorsätzlichen Schädigung von Unternehmen nicht die geeigneten Mittel, um eine Bewusstseinsänderung zu erzielen.
Weil wir sehen, dass sich auf diese Weise erste Erfolge einstellen: Hersteller achten noch strenger auf die Einhaltung aller Tierschutzgesetze auf höchstem Standard, die Herkunftszertifizierung wird strikter gehandhabt, es werden kaum noch Pelzteile aus China verarbeitet. (wo die Ethik-Überwachung problematischer ist, als in Europa) Deshalb haben wir uns dafür entschieden, weiterhin unsere Moderatorenrolle in diesem Markt wahrzunehmen und den Weg des Dialogs und der Bewusstseinsbildung weiterzugehen.
Wir betreiben als Unternehmen mit Sicherheit den höchsten Aufwand in unserer Branche, um Ökologie und Ethik zur Basis unseres Handelns zu machen. Vielfach sind die Lösungen nicht so einfach zu erzielen, wie man – ohne Kenntnis der gesamten Komplexität – glauben würde. Wir werden weiterhin mit allen Interessensgruppen in engem Austausch bleiben, um allparteilich Lösungen zu entwickeln, die dazu führen, dass das Thema Echtpelz vielleicht irgendwann kein Thema im Modehandel mehr ist.
Danke für Ihr Verständnis für unsere Haltung und danke für die zahllosen Rückmeldungen von Kunden, die unser Engagement in dieser Frage schätzen.
Mit sportlichen Grüßen
Nadja Holzer
Assistentin Vertriebsleiter
Sport Eybl & Sports Experts GmbH
Flugplatzstraße 10a
4600 Wels
Hoffentlich, ist dies ein Trend in ganz Europa!
Wir müssen im Tierschutz Vorbild für die Welt werden!