29. März 2024

New Scientist verbreitet Optimismus zum Klimawandel

Optimismus in Sachen Klimawandel? Trotz Trump? Nein, weder meint New Scientist, dass wir politisch auf Kurs sind oder dass Trump egal wäre, noch, dass der Klimawandel am Ende doch gar nicht so schlimm würde. Aber Optimismus verbreitet das New Scientist trotzdem. Vielleicht auch aus psychologischen Gründen: Pessimismus hat noch nie zum Handeln angeregt. Aber schauen wir uns das im Detail an.

Um die Erwärmung der Erde auf 2 °C zu beschränken müsste der CO2-Ausstoß der Welt bis 2070 komplett aufhören. Wenn sich die Staaten an die Vereinbarung von Paris halten, dann würde sich die Erde bis 2100 um 3,6 °C erwärmen. Um unter 2 °C zu bleiben müsste also CO2 aus der Atmosphäre gesaugt werden. Dafür, rechnet New Scientist vor, müssten wir auf einem Drittel der weltweit landwirtschaftlich genutzten Fläche (500 Millionen Hektar) Pflanzen anbauen, die CO2 absorbieren, und die wir dann eingraben oder sonstwie unschädlich machen. Realistisch? Eine andere Option wäre, künstlich eine Algenpest auf den Meeren zu erzeugen und die Algen dann mitsamt dem CO2, das sie eingesaugt haben, am Ozeanboden zu entsorgen.

Optimistisch hört sich das nicht an. Ist es auch nicht. Aber optimistisch stimmt, dass es jetzt eindeutig Bewegung international in Richtung Klimaschutz gibt. So habe kürzlich erstmals der Anteil der Energieerzeugung aus alternativen Quellen (hier: Wasser, Wind, Sonne aber nicht Atomspaltung) in Großbritannien jenen aus fossilen Energieträgern und Nuklearenergie übertroffen. Und der Trend geht weiter in diese Richtung. Und mit alternativer Energie sei mehr Geld zu machen, seitdem China so viel Forschung in diese Entwicklung steckt. In den USA seien 160.000 Menschen in der Kohleindustrie beschäftigt, aber 460.000 im Solar- und Windenergiesektor.

IMG_6807In den letzten 2 Jahren sei der CO2-Ausstoß bei der Energieerzeugung weltweit nicht mehr angestiegen, obwohl die Wirtschaft weiter wachse. Das sei revolutionär. In der Vergangenheit habe es diesen Effekt nur bei der letzten Wirtschaftskrise 2010, der Ölkrise 1980 und bei der Auflösung der Sowjetunion 1990 gegeben.

Weltweit ginge auch die Kohleproduktion zurück. Satellitenbilder würden zeigen, dass Indien große Teile der Kohleindustrie zurückfahre. Der Hauptgrund, so New Scienist, sei die schlechte Luftqualität. Aber dem Klimaschutz dient das auch. Weltweit würden immer mehr Kohlekraftwerke geschlossen.

IMG_6808Und weltweit würde der Anteil an alternativer, klimafreundlicher Energieerzeugung massiv ansteigen. Wiederum wird China als Vorreiter genannt, und wiederum wegen deren Problemen mit der Luftqualität. Aber China wird auch zunehmen ein Vorreiter im Klimaschutz.

Und die USA? Trump ist ja aus der Paris-Vereinbarung ausgestiegen. Das New Scientist beruhigt. Erstens seien seine Möglichkeiten als Präsident beschränkt. Viele Bundesstaaten der USA würden eine vorbildliche Klimapolitik verfolgen, allen voran Kalifornien, und es gäbe immer mehr wirtschaftliche Argumente für Alternativenergie, weshalb auch viele Firmen auf diesen Zug aufspringen. Abgesehen davon, so New Scientist, könnte Trumps trotziges Verhalten die anderen Staaten umso mehr anspornen, Klimaschutz zu betreiben. Abgesehen davon wird in den USA in 3 ½ Jahren wieder gewählt.

IMG_6809Zuletzt motiviert das New Scientist noch seine Leserschaft, selbst etwas zum Klimaschutz beizutragen. Da gebe es vor allem 3 Aspekte zu berücksichtigen. Erstens das eigene Auto. Besser wäre weniger fahren und auf ein Auto mit wenig Spritverbrauch umsteigen. Oder gleich auf ein Elektroauto, immerhin garantiert nun neben Frankreich auch Großbritannien, dass ab 2040 dort nur noch Elektroautos zugelassen werden. Zweitens sollte man nicht mehr mit dem Flugzeug fliegen. Und wenn doch, dann könnte man „Carbon-Offsets“ dafür kaufen, d.h. man bezahlt andere Menschen, die dafür besonders CO2-frei leben. Und drittens empfiehlt das New Scientist erstmals ganz direkt kein Fleisch mehr zu essen. Eine sehr erfreuliche Entwicklung!

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