22. November 2024

Partisanen im Widerstand

 

Ich muss zugeben, schon seit Kindertagen am Partisanenkampf in Österreichs Bergen gegen den Nationalsozialismus interessiert gewesen zu sein. Durch meinen Großvater, der in Südkärnten lebte, kam ich mit der Gegend und dem Andenken an den vor allem von Kärntner SlowenInnen geführten Partisanenkampf in Berührung. Allerdings wollte man sowohl vom offiziellen Kärnten her, als auch von Seiten der Mehrheit der Bevölkerung, entweder nichts davon wissen oder wenig Gutes daran lassen. So verschlang ich zwar das Buch „Gemsen auf der Lawine“ von Karel Prusnik-Gasper und besuchte alle darin erwähnten Orte, konnte aber aus Geschichtsbüchern oder Museen praktisch nichts zu dem Thema erfahren.

Als Kind des Hochschwab-Gebirges habe ich mich auch sehr für die dortige Partisanengruppe interessiert. Max Muchitsch war mir ein Begriff, das Versteck seiner Gruppe in einer Höhle in der Nähe der Eisenerzer Höhe wurde von einem Jäger (sic!) verraten. In der folgenden Schießerei konnte Muchitsch mit anderen AktivistInnen verletzt entkommen, obwohl die Höhle von der SS bereits völlig umstellt war. Überwintert wurde in einer Holzknechthütte am Thalerkogel. Bis heute gibt es auf dem Achnertörl dort zwar ein Denkmal und regelmäßig Gedenkveranstaltungen der lokalen KPÖ, aber noch immer sind diese Widerstandshandlungen nicht im kollektiven Bewusstsein als herausragende Leistungen im Interesse der Allgemeinheit angekommen.

Gerade eben habe ich eine moderne Biografie über Georg Elser, den Hitlerattentäter von November 1939, zu Ende gelesen. Erstaunlicherweise gibt es auch da noch Stimmen, sogar im Jahr 2009, die seine Taten als kriminell bezeichnen, weil er letztlich 8 Personen durch seine Bombe umbrachte, von denen keine eine führende Rolle in der NSDAP gespielt hatte. Ein Opfer war eine Kellnerin des Bürgerbräukellers.

Neben der historischen Nähe zum Nationalsozialismus, die bei solchen Bewertungen immer mitschwingen mag, scheint mir hier auch die bürgerliche Angst vor revolutionären Kräften der Arbeiterklasse eine Rolle zu spielen. In England konnte ich persönlich erfahren, dass man auch im Tierschutzbereich im „working class“ Milieu lieber handelt als theoretisiert. Es werden keine Konzepte erarbeitet, es werden Realitäten geschaffen. Und das verängstigt das Bürgertum, da will man lieber den Deckel draufhalten. Vielleicht bewundert man deshalb einen Stauffenberg mehr als einen Elser.

Etwas anders in Norwegen, wo ich nicht nur interessante Museen zu den dortigen Partisanen besuchen konnte, sondern auch eine Partisanenhütte in den Bergen, die genauso noch aussah, wie sie im Oktober 1944 verlassen worden war. Eine andere Partisanengruppe in der Nähe war damals aufgeflogen, deren Schlupfwinkel wurde von der SS gesprengt. Also verließen die Partisanen dieser Gruppe D23 ihre Hütte genannt „Reiret“ (d.h. „das Nest“) in Panik und ließen alles zurück. Bis heute sieht diese Hütte völlig unverändert so aus, wie sie damals verlassen worden war, im Tal kann man kostenlos den Schlüssel zur Hütte ausborgen und hinauf wandern. Für mich war das ein besonderes Erlebnis. Die Hütte liegt im schütteren Wald hoch über dem Tal, wunderbar versteckt zwischen die Felsen geschmiegt, direkt über einer Quelle. Am Dach wächst Gras, die Fenster lassen sich mit Läden schließen, sodass Reiret selbst aus 5 m Entfernung praktisch unsichtbar ist. Die berühmteste norwegische Partisanenaktivität fand aber etwas weiter im Südwesten statt. Dort hielten sich norwegische Partisanen in der Wildnis des Hardangerviddar auf und unternahmen zwei Aktionen, um den Transport von schwerem Wasser nach Nazi-Deutschland zu verhindern, der zum Bau einer Atombombe hätte verwendet werden können.

Natürlich muss ich für mich eine Parallele zum Widerstand gegen die brutale Tierausbeutung heute ziehen. Des Einen Widerstandskämpfer ist des Anderen Terrorist. In einer Berghütte musste ich mich zwar bisher noch nicht verstecken, aber weit waren wir davon auch nicht entfernt. Vielleicht bin ich deshalb so tief in die Tierschutzbewegung gerutscht, weil ich schon als Kind von Mut und Einsatzbereitschaft der Partisanen so fasziniert war!

16 Gedanken zu “Partisanen im Widerstand

  1. Lieber Martin! aus dem Buch “Gemsen auf der Lawine”, in dem der “Freiheitskämpfer” PRUSNIK seine Heldentaten glorifiziert, die tatsächliche Geschichte abzuleiten, ist nicht ganz zielführend! Ich würde dir parallel dazu das Buch “Titiostern über Kärnten” empfehlen! So heldenhaft war der Kampf der kommunsistischen Partisanen Verbände, die das Ziel verfolgten, eine diktatur durch eine andere, nämlich kommunistische, abzulösen, in Kärnten und Umgebung nämlich nicht! Massenmord und Verschleppung hat es nämlich auch bei den Partisanen, nicht nur bei den Nationalsozialisten gegeben. Gottseidank ist das alles vorbei und wir leben heute in Frieden. Deshalb verstehe ich deine Nostalgie für eine Verbrecherische Organisation, die ua nach dem Krieg zehntausenen Andersdenkene slowenische Landsleute ermorden ließ ,nicht!

  2. Sehr geehrte/r hihi 🙂

    Ich denke , egal was man tut, es darf nicht die Lliebe fehlen. Aber ich sage nicht , dass ich das ständig tue:) Ich gehe nur vom Ideal aus…

    Das ist eben die Frage… Soll man töten, um sich zu verteidigen? Mein Glaube sagt: NEIN.

  3. Unterschätze nie die Macht dummer Leute, die einer Meinung sind. (Kurt Tucholsky)

    Es ist eine Illusion zu glauben man könne etwas bewegen ohne Macht zu haben. Es gibt verschiedene Formen der Macht. Sobald die wirtschaftliche Situation schlecht wird, kommen die Diktatoren an die Macht. Derzeit ist die Situation noch halbwegs gut, deshalb gibt es auch noch ein klein wenig Illusion von Freiheit. Aber eine echte Demokratie ist das nicht.

    Die große Masse der Bevölkerung wusste nicht so genau über die Gräuel der Nazis Bescheid. Man hat gesehen dass die Juden verschwinden, aber dass man sie alle umbringen würde hat nicht jeder gewusst. Die Propaganda mit Film und Radio darf man auch nicht unterschätzen. Das gab es vorher nicht und die Nazis haben die Medien meisterhaft für sich genutzt.

    Die Leute waren arm. Einerseits hat man gehofft man würde ein besseres Leben bekommen, andererseits hatte man Angst davor sich aufzulehnen. Dass wenige den Mut aufbrachten es doch zu tun ist verständlich.

    Was man heute den Tieren antut weiß jeder. Das ist kein Geheimnis, das kann man überall lesen und erfahren. Sich dagegen aufzulehnen ist für eine kleine Gruppe gefährlich, aber würden viele Menschen aufstehen und sich rühren, würde nichts passieren. Trotzdem tun es nur relativ wenige.

    Es gibt zwar Sympathisanten. Leute die etwa bewusster einkaufen und damit auch viel bewegen, aber richtig artikulieren trauen sich nicht so viele. Das ist die eigentliche Schande die unsere Generation trifft.

    Den Tieren ist es nie besser ergangen, nur die Möglichkeiten die man heute hat gab es nicht. Massentierhaltung ohne Strom, ohne Antibiotika, usw. ist nicht möglich. Tierversuche gibt es aber schon ziemlich lange.

    Wenn man etwas bewegen will braucht man Macht, oder Verbündete die mächtig sind. Es wird immer jemanden geben der andere Interessen hat. Derjenige mit der größten Macht wird seine Interessen durchsetzen. Wenn die wichtigen Posten bei der Justiz durch “Freunderln” besetzt sind, wird jede Anzeige ins Leere gehen, das ist klar. Deshalb gibt es ja diese Freunderlwirtschaft, man könnte es auch Korruption nennen. Eine Hand wäscht die andere. Das ist auch eine Form der Macht. Zeigt mir jemanden in einer wichtigen Position der keiner Partei angehört. Dieses Land ist durch und durch korrupt und das war auch schon immer so. Nur war man früher der Meinung wenn es nur um eine Gefälligkeit geht die nicht bezahlt wird, sei das keine Korruption.

    Wie man sieht geht es aber darüber hinaus sehr wohl auch um Geld und zwar um viel Geld, da wird dann auch gekauft wer nicht so schon abhängig ist. Und dann kommt jemand daher und erklärt man müsse wie Ghandi passiven Widerstand leisten, dann würde schon alles gut werden.

    Nur wenn möglichst viele Leute die an wichtigen Stellen sitzen kein Interesse daran haben können dass Tiere gequält werden, kann sich etwas ändern.

  4. Dass mit der Liebe seh ich anders, dass mit passiven / aktiven Widerstand differenzierter. Nach meiner Erfahrung sind weit mehr als 90% der menschlichen Tiere “bösartig” im Sinne von empathieunfähig und antisozial … wobei die meisten davon es sehr gut verbergen können, manchmal sogar vor sich selbst. Wo auch immer diese “Defizite” (Euphemismus) herrühren, diese Leute können keine echte Liebe empfangen und / oder geben; sind also für eine Strategie die auf Mitgefühl und Liebe aufbaut vollkommen unempfänglich. Die lachen Euch einfach nur aus, kurz bevor sie *** hier bitte jegliche bekannte und unbekannte aber denkbare Grausamkeit einfügen.

    Ich finde den NS – Vergleich des Artikels sehr passend im Sinne von faschistischer Gefahr, wenn auch nicht “Hitler-faschistischer” Gefahr. (Gibt ja einige Arten und Hitler hat den Faschismus ja auch nicht erfunden. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus)

    Auch das Hitler ja vollkommen demokratisch gewählt wurde, sollte in dem Zusammenhang nicht vergessen werden. Auch nicht seine Zustimmungsraten in der Bevölkerung während seiner Regierungszeit die bis kurz vor seinem Ende immer so um die 90% (!) schwankte.

    In den letzten Jahren ist nach meinen Beobachtungen der schon länger anhaltende Prozess eines sich entwickelnden soften “Finanz- und Wirtschaftsfaschismus” stark beschleunigt worden. Groß ist der Abstand nicht mehr zwischen (un-) rechtsstaatlichen Gerichtsverfahren und reinen willkürlichen Schauprozessen. Groß auch nicht mehr zwischen Repressalien a la Staatspsychoterror oder langjährigen Gefängnisstrafen und standrechtlichen Hinrichtungen von Regimekritikern.

    Selbst und grade als Tierrechtler nehme ich für mich in Anspruch, wenn mein eigenes Leben bedroht wird, sei es von einem menschlichen, empathielosen Tier oder von einem besonders aggressiven Bakterienstamm, mich mit allen Mitteln verteidigen zu dürfen. Den gleichen Anspruch habe ich, wenn es um Mitmenschen geht. Und da was das Recht auf leidfreies Leben, Menschen und Tiere gleich gestellt, auch für meine nichtmenschlichen Mittiere.

    Die Vermutung liegt nahe, dass der Tierschutzprozess einfach ein kleiner Testlauf der Wirtschaftsfaschisten war und ist, wie weit sie es mittlerweile treiben können. Das Ziel, Tierrechtler, ist ideal: Sehr kleine Gruppe / Minderheit, zerstritten und fragmentarisch gespalten, chronisch unterfinanziert, von den 90% Nichtempathen vollkommen unverstanden usw. usf. kurz: mit sehr kleiner Machtbasis. Umso beeindruckender, dass sie in weiten Teilen gescheitert sind 🙂 – Gratulation & Danke dafür, dass wir noch nicht in Berghütten zurückweichen müssen!

  5. Wut ist ganz okay. Wut gibt Energie. Die darauffolgende Entscheidung ist wichtig. Gewissenslose Ausbeuter und deren Spitzel und Handlanger sind “arme Teufel”, sie haben das größte Defizit an Liebe, denn hätten sie diese, wären sie anders.

    NGO´s und Aktivisten im Tierschutz sind moderne Partisanen und bewundernswert! im Miteinander für Symbiose, das ist wahrer Fortschritt. Ich kann Martins Idealismus verstehen, wenn er früh eingeweiht war in den Widerstand gegen das grausame Regime. Wer genau hinschaut weiß, dankenswerterweise durch Aktivisten, Tierfabriken u.a. sind bestialisch. ÖVP, wer möchte das schönreden?! Wacht auf! Hoffentlich ist der angekündigte Ethikunterricht ernstgemeint. Hoffentlich wird dazu das Dirty Campagnig Büro der ÖVP abgeschafft. Es geht auch anders. Siehe Griechenland, das riesige Gas- und Ölvorkommen besitzt. Gut so!! Vielleicht sollten wir alle Burkhard Heim´s Werk kennen, dazu das Buch Flatland (Flachland) und José Silva´s Methode, damit sich etwas an der Basis für Tier, Natur und Mensch ändert.

  6. Nun, so sehr ich den Widerstand von Stauffenberg und co nachvollziehen kann, so ist und bleibt der einzig wahre Widerstand der völlig gewaltfreie!(Siehe Gandhi, Martin Luther etc.) Für mich ist es selbstverständlich verwerflich, wenn unschuldige Opfer zu Schaden kommen, gar getötet werden! Für mich ist es selbst verwerflich, wenn der auch noch so verhasste Feind angegriffen wird, getötet wird.

    Ich finde es dagegen sehr rühmlich, wie im dritten Reich unter Todesstrafe GEHOLFEN wurde. (Juden versteckt etc) oder wie Menschen ihre Stimme erhoben haben und dafür ihr Leben riskiert haben, gewaltfreie Sabotage des Systems … nur wer selbst lauter bleibt, kann unlauteres beseitigen.

    Wieder zurück zu Aktivitäten im hiesigen System: Die Gewalt auf beiden Seiten beginnt schon bei der Sprache (sehr hilfreich: das Buch Gewaltfreie Kommunikation)… Es mag schwer fallen, aber ich denke, es kann nur etwas erreicht werden in Liebe. Und den Feind zu lieben ist das schwerste…

  7. Naja, dass Österreich “irgendwo doch” ein Rechtsstaat wäre, kann ich der Tierschutzcausa nicht entnehmen.

    Die Tierausbeutungsmafia ist ja nicht über den Rechtsstaat gestolpert, sondern darüber, dass eine Undercover-Polizistin Sex mit einem der Angeklagten hatte. Diesen “Sex-Skandal” haben die an echten Inhalten uninteressierten Medien aufgegriffen und im Ergebnis kam es daher zu Freisprüchen.

    Ohne Polizistin-Sex kein Freispruch. Das war halt Pech für die TierausbeuterInnen. Aber von Rechtsstaatlichkeit seh ich da jedenfalls keine Spur.

  8. Ob es abwegig ist oder nicht, sich in eine Berghütte zurückzuziehen, mag dahingestellt sein (Tierrechte würde man damit nicht wieter voranbringen, fürchte ich), es ist jedenfalls ein grundsätzlicher Unterschied zwischen einem der Struktur nach demokratischen Rechtsstaat und einem undemokratischen Unrechtsstaat. (Dass es weder den perfekten Rechtsstaat noch den vollkommenen Unrechtsstaat gibt, ist dabei selbstverständlich, sowie viele Graustufen dazwischen. Auch in einem Rechtsstaat gibt es es Korruption, Lobbywirtschaft und Unrecht, so wie es auch in einer Diktatur auch rechtsstaatlich gesinnte Richter geben mag.)
    Sich dieser grundsätzlichen Unterschiede zu begeben und so zu tun, als sei das gegenwärtige Deutschland, England oder Österreich 1:1 mit Nazideutschland gleichzusetzen, hieße sich der demokratischen Möglichkeiten zu begeben, die der Rechtsstaat bietet. Nicht einmal in Österreich ist die Tierausbeutungsindustrie identisch mit der Regierung, die willkürlich Gesetze erlassen oder ignorieren kann. Sondern sie ist eine Interessengruppe unter vielen, ebenso wie die Tierrechtler, nur dass die Tierausbeutungsindustrie natürlich viel mehr Geld und Einfluß hat. Wie fatal sich dieser Einfluss auswirken kann, hat die Tierschutzcausa erlebbar gemacht – aber auch, dass er nicht allmächtig ist. Gott sei Dank, möchte man hinzufügen. Wäre Österreich nicht irgendwo doch ein Rechtsstaat, wäre die Sache anders ausgegangen.
    Und was Partisanen für Tierechte tun können, wüßte ich nun wirklich nicht…

  9. Natürlich liegen Welten zwischen der Situation im Dritten Reich und der heutigen. Allerdings: wenn ich in einer Demokratie, im Rahmen meiner NGO-Tätigkeit, mit legalen Aktivitäten gegen Missstände ankämpfe und dafür verfolgt, gedemütigt, schikaniert und eingesperrt werde und dann noch eine elendslange, existenzvernichtende Gerichtsverhandlung mit einem mehr als unsicheren Ausgang über mich ergehen lassen muss, bei der mir als Unschuldiger eine mehrjährige Haftstrafe droht, so ist das schon mehr als grenzwertig für einen Rechtsstaat. Da finde ich den Gedanken, sich dabei als eine Art Widerstandskämpfer zu sehen und in eine Berghütte zurückzuziehen in keiner Weise abwegig.

  10. Joggl, ich finde, man kann schon die Verhältnisse in England und den USA grundsätzlich nicht mit denen auf dem Kontinent vergleichen. Aber auch dort kommt kein Tierrechtler aufs Schafott. Und man kann auch – und dies ist der viel grundsätzlichere Unterschied – weder USA, England, Österreich oder Deutschland mit dem Hitlerregime vergleichen. Du und ich und wir alle könne, sollen und dürfen uns hinstellen und sagen, dass wir die bestehende Tierschutzgesetzgebung unzulänglich finden, oder Korruption, Unrecht und Unmenschlichkeit offen anprangern. Das ist vielleicht nicht viel, aber es ist ewtas, was Nazideutschland und alle Diktaturen der Welt nicht erlaubten und erlauben.
    In Nazideutschland war das Regime an sich lebensverachtend und undemokratisch. Das, was heute die tierausbeutende Industrie mit den Tieren macht, machte damals ein ganzes Land mit Menschen. Und die tierausbeutende Industrie ist zwar mächtig, aber nicht allmächtig. Es ist möglich, gegen sie anzukämpfen und ihr immer wieder auch Siege abzuringen (gerade in Österreich ist auf diesem Gebiet einiges erreicht worden).
    In einem Regime wie Nazideutschland wäre es sinnlos gewesen, Demonstrationen gegen Judenverfolgung, KZs, Zwangaarbeit, Menschenversuche etc. zu machen, oder zu versuchen, judenfeindliche oder andere rassistische Gesetze auf demokatischem Weg zu ändern.
    Genau das aber ist der Unterschied. Wäre es heute bei uns noch so, dann wäre die Arbeit aller Tierrechtler in allen Ländern sinnlos.
    Und das ist sie ja nicht – zum Glück. Und niemand muss Partisan oder Märtyrer werden. Wär unter Umständen ja auch schade!

  11. Gäbe es keine Aktivisten könnten die Profiteure alle ausbeuten und vergiften, sich selbst dazu.

    Wenn gar nichts anderes mehr geht, dann sind im Extrem am Ende bewaffneter Widerstand und das Skalpell in der Klinik gegen krankhaft Zerstörendes dasselbe, wobei die Schulmedizin trotz Hochgelehrtheit nur eine Hälfte sieht, Teilchenkunde/externe Raumlogik/Trennung vom Bewusstsein/Dualität, und so alles nur auf Radikalentfernung, Kampf, Feind setzt, wie gehabt, das was sich durch die Geschichtsbücher zieht. Wir stimmen 2013 ab, ob wir unser Bundesheer/Katastrophenschutz/Zivildienst beibehalten oder ob wir, wie es Profiteure wollten, die überhaupt kein Interesse an (Welt) Frieden haben, eine Söldnertruppe/Nato für Waffenproduzenten bereitstellen, damit deren Kassa klingelt, egal wieviele Leben/Greuel es kostet. Nein danke!

    Die Alternativmedizin sieht die Zweite Hälfte “Das Bewussstsein” und zieht es gleichwertig mit ein, ganzheitlich, und schafft so weit über den Tellerrand geschaut auf ganz anderen, berechtigten Wegen grandiose, verblüffende Heilungen für das Gesamte. Verbflüffend wie die vielen Dimensionen noch nicht verstanden sind. Das ist die Zukunft der wahren Wissenschaft. Jedes Bewusstsein muss sich in allem selbst miteinbeziehen und den eigenen Mechanismus anschauen und durchschauen. Da ist bei hunderttausenden Ablenkungen nicht einfach.

    Wenn nicht alle wirklich einsehen, dass in der Wissenschaft weit, weit *Größeres*! auf uns wartet, wird alles in der Welt weitergehen wie bisher seit Jahrtausenden, herkömmliche Interrpretationen, herkömmliche Re/Aktionen (im Affekt), Profiteure lachen sich ins Fäustschen, jeder kämpft und rauft, streitet, jeder will den anderen zerstören, physisch oder verbal und keiner sieht dabei das, was er/sie/es ein Wesen sieht, das sich wirklich aus dem “Tierreich” erhoben hat: Die Macht des Bewussteins. (Geübte) Raumzeitlose Fernwirkung, weil in Wirklichkeit der Raum mit dem Bewusstsein verbunden ist. Was gäbe es da zu bekämpfen, wenn das Bewusstsein es selbst ist? Es gibt nur Unmengen neu zu verstehen. An dieser Schwelle steht die Menschheit.

  12. @julia: in england und den usa sitzen zur zeit einige aktivistInnen aufgrund normaler konfrontativer kampagnentätigkeit für bis zu 10 jahre oder mehr im gefängnis. klar hat das eine völlig andere qualität als ein bewaffneter kampf. aber vom selbstverständnis der mächtigen her steht das eine dem anderen in nichts nach. die krankhafte idee,sich herauszunehmen, die existenz anderer menschen zu vernichten, weil diese gewisse herrschaftsansprüche (ob von NS-faschisten, tierindustrie-kapitalisten oder övp-bauernbund bei uns) nicht anerkennen, darf niemals verharmlost werden. wie gesagt, ob es sich nun um bewaffneten widerstand handelt oder ngo-tätigkeit. widerstand ist widerstand und repression ist repression.

  13. Nun aber wirklich, Herr DDoktor … für die Leute damals, ob Georg Elsner (den ich auch bewundernswerter und mutiger finde als die Stauffenbergs und die anderen), Partisanen anderer Länder oder auch die einfachsten Widerständler in Deutschland wie das Ehehpaar Hampel stand doch etwas mehr auf dem Spiel als auch die engagiertesten Tierschützer heute. Nämlich ihr Leben. Das haben sie eingesetzt – und verloren.
    Davor kann man sich einfach nur in Ehrfurcht verneigen. So viel muß heute niemand mehr riskieren. Was ja auch ein gewisser Fortschritt ist.

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