19. März 2024

Tierversuche: Bitte um Protestemails an Wissenschaftsminister Töchterle

Vielleicht ein ungewöhnliches Vorgehen, über einen Blog zu Protestemails aufzurufen. Doch in diesem Fall ist Gefahr im Verzug.

Das Wissenschaftsministerium muss dem Wissenschaftsausschuss und letztlich dem Parlament einen Reformvorschlag zum Tierversuchsgesetz vorlegen, der die neue EU-Richtlinie 2010/63 umfasst. Wie heute bekannt wurde, zirkuliert das Wissenschaftsministerium seit 8. Juni bereits einen Entwurf dazu, ohne mit irgendwem von der Tierschutzseite darüber gesprochen zu haben.

Dabei hat Minister Karlheinz Töchterle am 21. Mai bei einem zufälligen Treffen TierschutzvertreterInnen persönlich versprochen, sie in dieser Sache vor Veröffentlichung eines Entwurfs anzuhören. Seit damals, also bereits fast 1 Monat lang, versuchen wir mit dem Minister oder wenigstens seiner zuständigen Vertretung einen Termin zu bekommen, aber ohne Erfolg. Statt mit uns zu sprechen hat das Ministerium über unsere Köpfe hinweg einen Entwurf verfasst, über den wir nicht einmal informiert wurden. Das riecht nach einem demokratiepolitisch bedenklichen Manöver, in altbekanntem ÖVP-Stil die Stimme der Zivilgesellschaft zu umschiffen und elitär zu entscheiden.

Ich rufe daher alle LeserInnen auf, an Minister Karlheinz Töchterle ein Protestemail zu schicken, um ihn höflich dazu aufzufordern, VertreterInnen des Tierschutzes zu empfangen und anzuhören.

Hier ein Beispiel eines Emails:

Karlheinz.Toechterle@bmwf.gv.at

Sehr geehrter Herr Minister Dr. Karlheinz Töchterle,

Veröffentlichungen von Tierschutzvereinen, insbesondere des VGT, entnehme ich, dass sich Ihr Ministerium weigert, mit VertreterInnen des Tierschutzes über die anstehende Reform des Tierversuchsgesetzes zu sprechen. Die Tierschutzvereine sind das Sprachrohr aller tierschutzbewegten Menschen in Österreich – die große Mehrheit! Ich halte es in einer Demokratie für sehr bedenklich, wenn auf diese Weise über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden wird, ohne ihre Bedenken und ihre Ideen dazu anzuhören.

Ich möchte Sie daher bitten, VertreterInnen des Tierschutzes in die Verhandlungen über eine Reform des Tierversuchsgesetzes einzubeziehen. Bis November 2012 muss die EU-Richtlinie zu Tierversuchen in Österreich umgesetzt sein, die Zeit drängt also. Im Tierschutz in Österreich gibt es eine Tierschutz-Expertise, die für ein vernünftiges neues Tierversuchsgesetz, das einen gesellschaftsweiten Kompromiss darstellen und die Werte der Mehrheit widerspiegeln soll, unabdingbar ist.

Hochachtungsvoll,

14 Gedanken zu “Tierversuche: Bitte um Protestemails an Wissenschaftsminister Töchterle

  1. … und immer wieder ist es die Ignoranten-Partei ÖVP die an solche demokratiepolitischen Selbstverständlichkeiten erinnert werden muss. Würde mir sehr wünschen, dass diese Mail-Aktion von Erfolg gekrönt ist und ein Umdenken in der nur-keine-Zusammenarbeit-mit-dem-Tierschutz-Politik der ÖVP bringt, und letztendlich zumindest eine Verringerung der unglaublichen Tierqual in diesem Bereich zu erreichen.

  2. Sehr geehrter Herr Minister !!!
    Es erstaunt mich immer wieder , zu sehen, wie Wissenschaftsminister die Tierversuche unter ein Deckmäntelchen zu verstecken versuchen.
    Meines wissens sind in der heutigen Zeit KEINE Tierversuche mehr notwendig, da dieses alles in einem guten Großrechner ermittelt werden kann.
    Wenn ich hier falsch liegen sollte, bitte E-Mail an mich.
    Aber ich kenne Wissenschaftler, die das herausbekommen haben.
    Mit dieser Erkenntnis sind ihre Tierversuche völlig Indiskutabel .
    Mit freundlichem Gruß
    Uschi

  3. Vielen Dank an alle, die Emails schicken oder bereits geschickt haben!
    Danke an Veggies-Linz für die super Webseite dazu.
    Das Ministerbüro hat bereits reagiert und in Aussicht gestellt, falls ein Termin in den nächsten 2 Wochen ausfällt, uns rasch einspringen zu lassen. Ein eigener Termin wurde uns aber nicht gegeben.
    Also bitte weiterhin protestieren. Es müsste doch selbstverständlich sein, dass die Zivilgesellschaft in solchen Fällen gehört wird. Minister Stöger traf uns mehrmals in der Zeit der Debatte über ein Kastenstandverbot!

  4. DANKE, habe gerade geschrieben. Gut das du das gepostet hast. Hoffentlich kann hier etwas gutes für Tiere und den Standort Österreich in der internationalen Staatengemeinschaft erreicht werden, mit einem vorbildlicherem Gesetz. Ich denke da nur an die Schweine die in der Lawine vergraben werden sollten.

    Danke fürs posting

  5. Sehr geehrter Herr Minister!

    Ich fordere Sie auf mit VertreterInnen des Tierschutzes über die anstehende Reform des Tierversuchsgesetzes zu sprechen!

    MFG
    Helga Reiter

  6. Sehr geehrter Herr Minister Dr. Karlheinz Töchterle,

    Veröffentlichungen von Tierschutzvereinen, insbesondere des VGT, entnehme ich, dass sich Ihr Ministerium weigert, mit VertreterInnen des Tierschutzes über die anstehende Reform des Tierversuchsgesetzes zu sprechen. Die Tierschutzvereine sind das Sprachrohr aller tierschutzbewegten Menschen in Österreich – die große Mehrheit! Ich halte es in einer Demokratie für sehr bedenklich, wenn auf diese Weise über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden wird, ohne ihre Bedenken und ihre Ideen dazu anzuhören.

    Ich möchte Sie daher bitten, VertreterInnen des Tierschutzes in die Verhandlungen über eine Reform des Tierversuchsgesetzes einzubeziehen. Bis November 2012 muss die EU-Richtlinie zu Tierversuchen in Österreich umgesetzt sein, die Zeit drängt also. Im Tierschutz in Österreich gibt es eine Tierschutz-Expertise, die für ein vernünftiges neues Tierversuchsgesetz, das einen gesellschaftsweiten Kompromiss darstellen und die Werte der Mehrheit widerspiegeln soll, unabdingbar ist.

    Hochachtungsvoll,

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