28. März 2024

VGT lädt Tierversuchs-kritischen Wissenschaftler der Uni Oxford zum Vortrag nach Wien

92% der Medikamente, die im Tierversuch erfolgreich waren, sind bei Menschen wirkungslos oder gar gefährlich. Andrew Knight spricht auf Einladung des VGT in Wien: ein Vortrag über die Sinnlosigkeit vieler Tierversuche und die Notwendigkeit eines strengen Tierversuchsgesetzes:

WANN: Montag 19. November 2012, 19 Uhr
WO: Don Bosco Haus, St. Veitgasse 25, 1130 Wien

Andrew Knight ist ein international anerkannter Experte und Wissenschaftler mit Forschungsstandort an der renommierten Universität Oxford in England. Er wurde für eine Reihe von Metastudien bekannt, bei denen er untersuchte, wie relevant Tierversuche tatsächlich sind. So betrachtete er alle 750 Tierversuche an Schimpansen weltweit zwischen Ende 1994 und Anfang 2005, also aus einer Periode von 10 Jahren, und verfolgte die Verwendung der Ergebnisse in wissenschaftlichen Fachjournalen. Dabei zeigte sich, dass alle diese Experimente sowohl für den Erkenntnisgewinn als auch insbesondere für Heilverfahren bei Menschen keinerlei Auswirkungen hatten. Also selbst die Tierversuche an den den Menschen am nächsten verwandten Tieren, den Schimpansen, brachten keine verwertbaren Ergebnisse!

Sein Buch “The costs and benefits of animal experiments” ist wahrscheinlich das beste Buch zu Tierversuchen überhaupt: http://www.andrewknight.info/publications/book/book.html

Der Prozentsatz tatsächlich sinnloser Tierversuche ist also unfassbar hoch. Dadurch wird es notwendig, die Genehmigungsverfahren für Versuche gesetzlich so strikt zu kontrollieren, dass diese Mehrzahl an unnötigen Tierversuchen ausgesondert wird. Andrew Knight wird in diesem Sinne in seinem Vortrag auf die EU-Richtlinie zu Tierversuchen und insbesondere auf die österreichische Regierungsvorlage zum neuen Tierversuchsgesetz eingehen. Der Vortrag wird in Englisch gehalten.

7 Gedanken zu “VGT lädt Tierversuchs-kritischen Wissenschaftler der Uni Oxford zum Vortrag nach Wien

  1. Pingback: http://webitup.net
  2. Pingback: URL
  3. Administrator,
    Du hast Deine komplette Aussage auf den Punkt getroffen.
    Dein Beispiel mit den 1000 Menschen hätte nicht klarer sein können. Ich habe mich immer gefragt, warum es so schwierig ist, ein nicht gerechtfertiges Gesetz zu ändern, im Wohle der Tiere. Ist es Feigheit, Gleichgültigkeit? Nein, es ist einfach, zu denken, dass man da alleine steht. Wie oft habe ich mir vorgestellt, dass es doch nicht so schwer sein kann, einige hundert Menschen zusammen zu trommeln und uns alle in Münster vor dem Tierlaborgebáude zu stellen. Nur die Masse kann etwas erreichen, denn Menschen, die gegen Tierversuche sind, gibt es doch genug. Es fehlt nur an Info. Wie bekommt man die Leute dazu, sich gewaltsame Tierversuchsvideos anzusehen? Nur so kann man die Bevölkerung mit diesem Thema sensibilisieren, wenn unsere Augen diese sinnlosen Grausamkeiten sehen und sich nicht damit abfinden, dass es so ist und dass die Anderen etwas dagegen tun werden. Es gibt mehr als genug Menschen, die sich engagieren würden, wenn sie nur wüssten, was wirklich passiert und wenn sie wüssten, dass sie mit ihren Gedanken nicht alleine da stehen. Wenn Sie wüssten, wohin sie gehen können mit der Masse um zu protestieren. Nur die Masse vor Ort kann etwas bewirken… einmal und zweimal und immerwieder, damit die Politiker endlich begreiffen, dass die Bevölkerung soviel Ungerechtigkeit in keinster Weise mehr duldet.
    Eigentlich ist es gar nicht so schwierig, wenn man nur diese ‘1000 Menschen’ zusammen bekommen könnte. Während dessen leiden und sterben Millionen von unschuldigen Tieren und warten, dass die Bevölkerung sie eines Tages vor soviel Grausamkeit rettet.
    Dulce, Spanierin in Ennigerloh, Nordrhein Westfalen

  4. Susanne, ich will Deine Bedenken nicht kleinreden, ich kann sie nachvollziehen. Trotzdem glaube ich, dass das Gefühl der Ohnmacht des kleinen Bürgers/der kleinen Bürgerin das Hauptproblem für eine von unten mitbestimmte Demokratie ist. Man ist nur 1 Stimme von 8 Millionen (in Österreich, von 500 Millionen in der EU), die Wirtschaftsmacht scheint so gross, die Apathie und das mit-dem-Strom-Schwimmen der Mehrheit so unabänderlich.

    Aber genau dadurch ändert sich wenig, weil man nicht daran glaubt. Stell Dir vor, nur 1000 Menschen sind bereit, jetzt und hier eine Aktion zu setzen und machen gemeinsam in einem Tierversuchslabor einen Sitzstreik. Nur 1000, immerhin gehen jedes Wochenende das 100fache davon zu einem Fussballspiel – und das ist der gleiche Zeitaufwand. Was würde so ein Sitzstreik für Aufsehen erregen! Was, wenn, wie beim Fussball, sich das jede Woche wiederholt? Würde das nicht zwangsweise eine breite Reaktion der Politik hervorrufen?

    1000 Menschen, die bereit sind, gewaltfrei so weit zu gehen, könnten gemeinsam ein Gesetz aus den Angeln heben. Ich bin überzeugt, es gäbe 1000 solche Menschen in Österreich. Nur, sie glauben nicht daran, dass die anderen 999 hinkommen und mitmachen, und so tun sies auch nicht. So bestätigen sie sich selbst, dass sich nichts ändert.

    Deshalb lege ich uns einen positiven Blickwinkel nahe. Wir haben in Österreich gegen den erklärten Willen der Mächtigen ein Wildtierverbot im Zirkus erreicht, ein echtes Legebatterieverbot, ein Verbot Kaninchen zur Fleischproduktion im Käfig zu halten, ein Pelzfarmverbot, ein Verbot von Tierversuchen an Menschenaffen usw. Wir haben seit Dezember 2012 ein Kastenstandverbot, wenn auch mit langer Übergangsfrist, und ab diesem Dezember einen Kriterienkatalog bei Tierversuchen. Wir haben Tierschutz-Ombudsschaften erreicht und immerhin dürfen sie bei Kontrollen von Tierversuchseinrichtungen mitreden.

    Das mögen kleine Schritte sein, aber zusammen machen sie einen großen aus. Diese Änderungen wurden von uns, von unten, erdacht und mit viel gemeinsamer Kraft durchgesetzt. Wir haben die mächtige Eierindustrie gezwungen, aus rein ethischen Gründen doppelt so teuer zu produzieren. Vielleicht geht alles langsam, aber niemand kann sagen, es geht überhaupt nicht. Soviel haben wir bewiesen. Und deshalb plädiere ich dafür, an unsere Macht, die Dinge zum Guten beeinflussen zu können, zu glauben. Je mehr Leute das sehen, desto mehr werden mittun, und desto mehr werden wir in den nächsten Jahren erreichen. Und, wer sagts nicht, vielleicht entsteht ein Lawineneffekt, der plötzlich Änderungen von vorher nicht erwartetem Ausmass in überraschend kurzer Zeit bringt. Resignation ist jedenfalls das sicherste Mittel, die eigene Ohnmacht einzuzementieren.

  5. Das ist schon richtig, Susanne, aber man wird nie wissen ob sich etwas ändert wenn man es nicht versucht.

    Der VGT, so habe ich den Eindruck, bleibt an allen Themen dran und erinnert die Bevölkerung und die Politiker immer wieder, sodass Tierschutz eben nicht in Vergessenheit gerät.

    Die Tierrechtspartei gibt es schon. Würde sie sich in meinem Wahlkreis aufstellen, würde ich sie sofort wählen. Nur wird so eine Partei vermutlich nie so stark werden, um mitreden zu dürfen…
    Da finde ich die Aktionen des VGT recht sinnvoll, die Politiker die an der Macht sind, an ihre Versprechen und Pflichten zu erinnern. Und zu zeigen, dass es ‘doch mehrere Leute in der Bevölkerung gibt, denen Tierschutz ein echtes Anliegen ist.
    Ich bin auch nicht sicher, ob da nicht wieder eine große Wurschtelei beim neuen Tierversuchsgesetz herauskommt, doch nur wenn man dranbleibt zwingt man die Politiker auf kurze oder lange Sicht, solche Themen ernst zu nehmen!

  6. Ich glaube viele Menschen machen sich gar keine großen Gedanken was das Leid von Tieren betrifft. Die einen weil es ihnen gleichgültig ist, die anderen weil sie sich gar nicht vorstellen können dass Tiere genauso leiden wie Menschen. Sie glauben Tiere empfinden anders.

    Ich hatte eine Hündin die nie Böses erlebte, aber solche Angst vor dem Tierarzt hatte, dass sie im Wartezimmer schon ganz unruhig wurde. Es war immer ein furchtbares Theater. Als sie einmal die Samen von Gräsern im Ohr hatte und die Tierärztin diese entfernen wollte, begann sie wie ein gefolterter Mensch zu brüllen, noch bevor die Ärztin sie überhaupt berührte. Meine Tochter begann zu weinen, die Ärztin musste den Hund narkotisieren. Wer so etwas erlebt hat kann sich vorstellen wie es einem Tier gehen muss welches ständig gequält wird. Leider ist es schwer das anderen Menschen zu vermitteln. Wenn man das nicht selbst erlebt versteht man es vielleicht nicht.

    Es gibt viele Menschen die gegen Tierversuche sind, aber es sind zu wenige die sich ernsthaft engagieren. Weil viele nicht wirklich verstehen können dass Tiere genauso Ängste haben und genauso leiden wie Menschen.

    Ich habe auch Mails geschrieben, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht so recht an den Erfolg dieser Aktion. Die ÖVP hat sich bisher eindeutig gegen den Tierschutz gestellt und sich für die diversen Lobbys eingesetzt und die SPÖ ist eine Partei die – meiner Meinung nach – mit Tierschutz auch nicht viel am Hut hat. Beide Parteien haben bisher immer wieder gegen die eindeutigen Wünsche der Bevölkerung entschieden. Die ganzen Volksbegehren waren für den Papierkorb. Diese Politiker interessieren sich nicht für die Wünsche der Wähler. Deshalb laufen ihnen ja auch die Leute reihenweise davon.

    Solange es nicht gelingt die tierfreundlichen Menschen Österreichs so zu einigen dass sie einmütig nur eine Partei wählen die sich deutlich für Tierschutz engagiert, werden ÖVP und SPÖ so weiter machen wie bisher. Man macht hin und wieder halbherzige Zugeständnisse, schließlich weiß man dass man es mit Wählern zu tun hat, ansonsten spielt man auf Zeit und hofft, die Leute würden alles bald vergessen.

    Ich würde mich freuen eines Besseren belehrt zu werden, aber ich habe keine große Hoffnung.

Schreibe einen Kommentar zu Administrator Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert