21. Dezember 2024

„Der Hund und sein Philosoph“ – mein neues Buch ist im Buchhandel

Ausgangspunkt ist die enge Beziehung zu meinen Freunden Kuksi und Hials, einem Hund und einem Schimpansen. Kuksi nahm ich aus dem Tierparadies Schabenreith bei mir auf, nachdem ich aus der U-Haft entlassen worden war. Für uns beide begann ein neues Leben. Trotz aller Hindernisse, die uns eine Gesellschaft in den Weg legt, die Tiere als Sachen betrachtet, haben wir eine egalitäre Beziehung. Wir haben uns gemeinsam Regeln des Zusammenlebens erarbeitet, an die wir uns beide halten. Dabei beherrscht Kuksi bewusst manchmal seine Affekte, weil ihm andere Dinge, wie die Qualität unserer Beziehung, wichtiger ist. Und das ganz ohne Dominanz, Druck oder Angst, und ohne Leckerli und andressierte Befehle.

Kuksi beherrscht die Regeln des Straßenverkehrs, er hat sie verstanden. Ich kann mit dem Fahrrad auf dem Radweg die gesamte Stadt durchqueren und er läuft am Gehsteig ohne Leine neben mir her, ohne jedes Problem. Das Zusammensein ist ihm wichtig, sodass er die besten Leckerlis ausschlägt und selbst Spaziergänge mit anderen Menschen verweigert, wenn wir uns dadurch trennen müssten. Dennoch geht er manchmal bis zu 4 Stunden alleine spazieren, insbesondere in der Wildnis.

Bevor er zu mir ins Bett kommt, fragt Kuksi, ob mir das passt. Ich betrete sein Bettchen auch nicht, ohne dass er das will. Diese Regel respektiert Kuksi konsequent – außer wir streiten. Dann kann es durchaus sein, dass er bewusst die Regel bricht, um seinen Protest zu deponieren. Doch als sozial kompetentes Wesen ist ihm danach eine baldige Versöhnung wichtig.

Der Schimpanse Hiasl hätte in ein Tierversuchslabor kommen müssen, doch konnte das von TierschutzaktivistInnen verhindert werden. So wuchs er in einer Menschenfamilie auf. Wir haben zusammen gespielt, musiziert, TV-Dokumentationen geschaut und gemalt. Mit einer Videokamera, die auf einem Monitor live Bilder zeigte, bewies Hiasl sein Selbstbewusstsein, indem er die Kamera auf seine Zähne richtete und diese am Monitor begutachtete. Als plötzlich ein finanzielles Problem seines Tierheims drohte, beantragte ich die Bestellung eines Sachwalters für ihn vor Gericht. Der Prozess schlug international große Wellen und wurde letztlich vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte entschieden.

Durch die persönlichen Erlebnisse mit Kuksi und Hiasl bin ich völlig überzeugt, dass beide nicht nur ein Bewusstsein haben und Freude und Schmerz empfinden können. Darüber hinaus sind sie in der Lage, sich selbst bewusst Ziele zu setzen, die sie verfolgen und dafür ihre Affekte bezähmen. Sie gestalten sich die Welt um sich nach eigenem Gutdünken. Eine gerechte Gesellschaft muss ihnen diesen Freiraum bieten und darf sie nicht als Objekte für die menschlichen Nutzungsinteressen missbrauchen. Und das gilt für alle Tiere, die Kuksi und Hiasl in diesen Aspekten gleichen.

Meine Vision ist daher eine Multi-Spezies Gesellschaft, in der alle Tiere respektiert werden. Weder Hunde, noch sogenannte Versuchs- oder Nutztiere, dürfen zu Mitteln für menschliche Zwecke reduziert werden. Ich wünsche mir ein Zusammenleben, das die Autonomie aller Mitglieder unserer Gesellschaft respektiert, ob Mensch oder Tier, und ihnen den Freiraum und die Sicherheit bietet, die sie zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit brauchen.

Das Buch hat 223 Seiten und kosten € 17,90. Es kann über den VGT-Shop bezogen werden:
https://vgt.at/shop/index.php?k2=3

Bestellung unter shop@vgt.at oder Tel. +43 1 92914980

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