21. November 2024

Dieter Nagl vom Öffentlichkeitsausschuss des nö Landesjagdverbands bezeichnet mich als „Abschaum“

Irgendwie gehen dem fanatischen Teil der Jägerschaft gerade die Sicherungen durch. Aus allen Ecken und Enden des Landes hört man Ordnungsrufe der Führerschaft unter den JägerInnen, man dürfe auf gar keinen Fall mit mir oder anderen TierschützerInnen zusammenarbeiten. Und gegen jene, die das doch tun, wird scharf geschossen.Vorerst noch nur mit Worten, doch wenn man den Schuss auf mich aus dem Jagdgatter Hausbrunn betrachtet, siehe https://martinballuch.com/anzeige-wegen-mordversuch-bei-gatterjagd-hausbrunn/, dann ist mit allem zu rechnen. Diese Leute tragen tödliche Schusswaffen! Einer davon ist Dieter Nagl, seines Zeichens Mitglied des Öffentlichkeitsausschusses des niederösterreichischen Landesjagdverbands. Und in einem Posting zu seiner Facebookgruppe bezeichnet er mich als „Abschaum“.

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Tja, er hatte die Gatterjagd verteidigt, weil das Eigentumsrecht über Grund und Boden über alles geht, auch über Tierschutz. Ach ja, dann müsste er doch auch für die Möglichkeit sein, den eigenen Grund und Boden aus ethischen Gründen jagdfrei zu stellen, erlaubte ich mir zu fragen. Nein, nein, so ist das auch wieder nicht, das Recht auf den eigenen Grund und Boden steht nicht über der Jagd. Und überhaupt, in Niederösterreich gebe es gar keine Jagdgatter mehr, das seien nur „umfriedete Eigenjagden“. Sehr intelligent, und was ist der Unterschied? Äh, es ist halt so und aus und überhaupt. Da fällt dann schnell einmal das Wort „Abschaum“, wenn man argumentativ nicht mehr weiter weiß. Und der Stierkampf in Spanien gehe uns „einen feuchten Dreck“ an. Was Herr Nagl wohl für ein Bild von Tieren hat? Von Respekt kann es nicht geprägt sein.

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Herr Nagl hat in seinem Post ganz oben behauptet, ich würde Jagdeinrichtungen beschädigen. So werden die Mitglieder seiner geschlossenen Facebookgruppe „Gruppe der waidgerechten Jäger“ gegen mich aufgehetzt. Und ich würde JägerInnen bedrohen. Und überhaupt seien wir TierchützerInnen „Ökofaschisten“, ein Wort, das jene Leute benutzen, die sich in ihrem ungebremsten Missbrauch von Tieren nicht einschränken lassen wollen. Herr Nagl ist nämlich Jäger in Afrika, von einem Abschuss eines Leoparden wird ganz stolz berichtet. Nebenbei wurden auch ein Zebra, „einige“ Paviane und Schakale, zwölf Oryx, ein Gnu und ein Impala von ihm getötet. Der tapfere große weiße Jäger, der nur die „Ernte“ aus den ehemaligen Kolonien des imperialen Europa einholt. Ob er Löwen in Afrika auch im Gatter schießen würde?

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Dass Herr Nagl vom sicherlich männlichen, übergroßen Mut des großen weißen Jägers in Afrika völlig eingenommen ist, beweist ein anderes Posting. Wenn ein Jagdfanatiker nicht nur so gerne die großen Elefanten und Büffel in Afrika schießt, sondern auch noch für den Beibehalt dieser Jagdart öffentlich eintritt, dann nennt ihn Nagl einen „Kerl“ mit „Rückgrat“, der „gewaltige Eier in der Hose“ hat. Seltsam, ich kann beim Abschuss solcher harmlosen Tiere mit modernen Gewehren überhaupt keinen Mut erkennen, dagegen sehr wohl, wenn sich Menschen gegen diese gewalttätige Übermacht auf Seiten der schutzlosen Tiere völlig selbstlos engagieren. Verkehrte Welt.

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Menschen wie Nagl repräsentieren also den nö Landesjagdverband in der Öffentlichkeit. Na prost Mahlzeit. Ob er sich trauen würde, mit mir eine öffentliche Diskussion zu führen? Wäre das nicht die Chance, einmal der Öffentlichkeit zu zeigen, wer die besseren Argumente hat? Und dass wir TierschützerInnen alle nur radikal sind und, wie sagt Nagl noch, nur „krude und verwirrte Vorstellungen“ haben? Wie z.B. bei unserer Übereinkunft für das Wildtiermanagement im Lainzer Tiergarten? Wie stehts, Herr Nagl? Oder trauen Sie sich nur mit großem Gewehr gegen harmlose Tiere anzutreten, aber lieber nicht ohne Waffe in einer offenen Diskussion?

8 Gedanken zu “Dieter Nagl vom Öffentlichkeitsausschuss des nö Landesjagdverbands bezeichnet mich als „Abschaum“

  1. ich denke, dass die jagdgesetzte nicht auf demokratiepolitischen vorgängen im eigentlichen sinne basieren.
    jagdgesetzte werden von mächtigen lobbies diktiert, von dem system gedankenlos folgenden gremien beschlossen , und einem der obrigkeit hörigen beamtenschaft im sinne der mächtigen lobbies interpretiert. jagdgesetzte sind nur ein beispiel dafür wie lobbies ihre von der bevölkerung abgekoppelten interessen legalisieren.
    ich kann hier leider keine umfassende volksbefragung diesbezüglich anführen, daher ist meine meinung nur eine these.
    ich denke aber, dass niemand bestreiten kann, wenn eine wirklich informierte bevölkerung darüber zu entscheiden hätte, zum beispiel keine private, nur zum spaß betriebene jagd, erlaubt wäre. nicht nach den ständigen jahrzentelangen jagdfreveln der hobbyjäger und den lächerlichen urteilen bei schwersten vergehen.
    ich möchte hier an den von einem freizeitjäger aus seinem auto aus erschossenen bundesheersoldaten in burgenland erinnern.
    dieser jäger verließ den gerichtssaal als freier mann. es wurdenicht einmahl erwähnt ob er seinen jagdschein verloren hat oder das recht eine waffe zu tragen.
    was die bürger davon halten ist den entscheidern egal, denn sie haben dafür gesorgt, dass alles das ein jäger treibt so ausgelegt weden kann, dass es straffreiheit garantiert.

  2. @ Harald M:

    Wie auch immer Sie meine politische Arbeit einschätzen, Sie werden zugeben müssen, dass sicher nicht alle Jäger und Jägerinnen AnwältInnen der Tiere sind, oder? Gatterjagd und Aussetzen von gezüchtetem Federwild passt nicht in diese Kategorie. Und Wintergatter, Überpopulationen, Abschüsse von Auerhähnen, methodische Verfolgung von Füchsen sind andere Beispiele von unnötiger Gewalt, die zum Schaden der Tiere und der Umwelt eingesetzt wird.

    Dass ich undifferenziert alle Jäger und Jägerinnen in einen Topf werfe, werden Sie mir nicht vorwerfen können. Hier ein paar Artikel von meinem Blog dazu:

    https://martinballuch.com/meine-wechselnde-perspektive-auf-die-jaegerschaft/
    https://martinballuch.com/kommentar-zum-oekologischen-jagdverband/
    https://martinballuch.com/ein-historischer-moment-pressekonferenz-mit-dem-forstdirektor-von-wien/

  3. Ich finde es unerhört wie Sie Stimmung gegen die Jagd machen und mit welch populistischen Mitteln Sie arbeiten. Gegen Tierfabriken ja, aber der Fleischerwerb als Jäger ist der der dem Tierwohl am nächsten ist.
    Der Jäger ist Anwalt der Tiere und Sie sollten mit eben diesen zusammenarbeiten und nicht gegen Sie. Ihr Verhalten entspricht einer Auge um Auge, Zahn um Zahn Mentalität aus dem Mittelalter.

  4. Es ist schon sehr bedenklich in welchen Funktionen solche Typen zu finden sind, das lässt nichts Gutes ahnen.

    Einer sachlichen Diskussion würde der sich nie stellen, denn dafür fehlen ihm die Argumente. Der führt nur unter seinesgleichen die dicke Lippe.

    Trifft hier nicht das Delikt der Verleumdung zu? Wir “senile alte Damen” und “hörige Mädchen” würden gerne für ein solches Verfahren etwas springen lassen.

  5. Balluchs und Nagls Postings zielen ja doch, so sollte man meinen, auf die Meinungsbildung der eher nicht direkt betroffenen Bevölkerung, denn in deren Hand ist der Ausgang der Wahlen und damit die weitere Gesetzgebung. Die eigene eingeschworene Klientel und die erklärte Gegnerschaft spielen als Zielgruppe eine untergeordnete Rolle. So betrachtet muss Herr Balluch für Kommentare der Gegenseite, die offensichtliche Halbwahrheiten noch mit Hasstiraden würzt mehr als dankbar sein. Eine bessere Werbung für die eigenen Belange gibt’s nicht, sofern man nicht mit gleichen Mitteln zurückschlägt! Dies freut auch den Verfasser dieser Zeilen!

  6. Großen Respekt an Herrn Balluch…
    und ich als Spenderin fühle mich weder als “senile alte Dame”, noch als “höriges Mädchen”
    Ich kann selbst denken, logisch denken und vor allem FÜHLEN!
    Wie groß meine Verachtung für solche mitleidslosen und aggressiven Leute wie diesen Nagl ist, kann ich in Worten gar nicht ausdrücken!!
    Und dann geht der sogar noch auf Großwildjagd in Afrika… ich würde sagen die Wildtiere auf einem anderen KONTINENTEN gehen Sie noch mehr einen feuchten Dreck an, wie Herrn Balluch Ihren Worten nach der Stierkampf in Spanien.
    Lieber Herr Balluch, geben Sie nicht auf – der Großteil der DENKENDEN Bevölkerung steht hinter Ihnen!! Bitte bitte weiterhin wie gehabt Ihren FRIEDLICHEN (!!!!) Protest ausüben und die Österreicher auf diese Misstände aufmerksam machen!

  7. An Nagl: Sie könnten sich alle Finger abschlecken, wenn Sie den Charakter und die Opferbereitschaft von Herrn Balluch hätten.

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