Das war ein beeindruckend schauerliches Experiment. Ich habe es gerade im Video gesehen (die Aktion ist von Minute 10-20):
Im Vorfeld gab es die Befürchtungen, die Aktion würde lächerlich wirken. Also das kann ich beim Anblick der Bilder nicht bestätigen, auch die anwesenden Menschen haben immer wieder kollektiv aufgestöhnt, die Performance wurde zweifellos ernst genommen. Ich hatte aber auch die Befürchtung gehört, dass die ganze Vorführung für Österreich zu extrem sei, dass man das hierzulande nicht goutieren würde. Auch diese Kritik scheint mir im Nachhinein entkräftet.
Ein Mensch im Nacktanzug wurde aus einem Laborkäfig, der neben 12 echten Kaninchenlaborkäfigen stand, gezerrt, auf einen Operationstisch geschnallt und dann 7 Experimenten unterzogen. Es begann mit einer Infusion, bei der schon etwas Blut floss. Doch das war noch gar nichts gegen die anschließenden 2 Sektionen, bei denen helles Arterienblut 30 cm in die Höhe spritzte. Dann bekam der menschliche Versuchsprimat eine rote Flüssigkeit real in den Arm injiziert. Durch den mit der Mundspange aufgezwungenen Mund verabreichte man eine giftgrüne Substanz in den Magen. Beim anschließenden Draize-Test floss das Blut aus den Augen. Die schwarze Hautcreme wurde direkt ins Gesicht aufgetragen. Nach diesen Prozeduren nahmen die TierexperimentatorInnen dem Versuchsprimaten Blut zum späteren Test ab und brachen ihm dann das Genick. Zuletzt wurde er neben vielen anderen toten Versuchskaninchen, die in Mistkübeln österreichischer Tierversuchslabors gefunden worden waren, in schwarzen Mistsäcken entsorgt.
Ich denke diese Aktion war ein würdiger Höhepunkt einer Kampagne, die nun bereits über 650 Medienberichte zu produzieren in der Lage war. Hier ein Bericht auf Vienna online:
Auch die 12 Stunden im Käfig am Wiener Stephansplatz brachten einiges an Aufmerksamkeit. Am späten Abend konnte ich mich persönlich davon überzeugen.
Am Montag geht die Aktionsserie übrigens ungebrochen weiter, mit einer Buchstabendemo vor dem Parlament:
https://vgt.at/presse/news/2012/news20121123y.php
PS: Es gibt in Tierschutzkreisen das Gerücht, dass man Dienstag nächste Woche in Graz eine ähnliche Menschenversuchs-Aktion wie heute in Wien durchführen will!
Obwohl es sich um dabei um eine gespielte Aktion gehandelt hat, war es trotzdem gruselig anzusehen.
Der frühere ÖVP Umweltminister Martin Bartenstein ist Gründer des Pharmaunternehmens Genericon. Kritiker haben schon seinerzeit eine Unvereinbarkeit mit seinen politischen Ämtern gesehen. Wem wundert da noch das Verhalten dieser ÖVP in Sachen Tierversuchsgesetz.
http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Bartenstein
Respekt vor dieser tollen Aktion