Sehr geehrte Frau Rektorin Dr. Hammerschmid,
ich habe eben eine Anzeige wegen eines Tierversuchs eingebracht, siehe https://martinballuch.com/anzeige-wegen-tierversuch-fuer-tierfabriken/.
Im Jahr 2014 wurden in Österreich 36 Tierversuche mit dem Ziel durchgeführt, die Intensivierung der Tierindustrie und damit die Effizienz der Ausbeutung von Nutztieren, zu steigern. Viele dieser Versuche haben vermutlich an Ihrer Universität stattgefunden, Sie können mich gerne korrigieren. Dagegen gab es nur 2 Tierversuche, die der Verbesserung der Haltungsbedingungen von Nutztieren dienen. Die Liste finden Sie hier: https://martinballuch.com/tierversuche-in-oesterreich-2014-versuche-zur-profitsteigerung-in-tierfabriken/
Das Tierversuchsgesetz schreibt eine Abwägung von Schaden und Nutzen jedes Versuchs vor, und nur jene, deren Nutzen den Schaden überwiegt, dürfen stattfinden. Sie haben auch eine Ethikkommission an Ihrer Universität, die angblich Tierversuche überprüft und nur ethisch akzeptable genehmigt. Können Sie mir bitte ein einziges Argument nennen, warum solche Tierversuche gerechtfertigt sind? Können Sie diese Tierversuche in der Öffentlichkeit vertreten? Wenn nein, warum sprechen Sie sich nicht öffentlich dagegen aus? Lassen Sie zu, dass solche Tierversuche zum Schaden aller – außer einer handvoll Personen, die von der Tierindustrie profitieren, inklusive Ihre KollegInnen, die daraus Drittmittel beziehen – stattfinden dürfen? Gibt es nicht eine Art von Hippokratischem Eid auch in der Veterinärmedizin, die Sie dem Wohlergehen der Tiere verpflichtet? Wie kann man nur so herzlos sein!
Jetzt ist bewiesen, dass dieses ganze Gerede von Kontrollen, hohen Standards und strengen Bestimmungen nur heiße Luft ist. Wenn solche Versuche ungestraft stattfinden dürfen, dann gibt es keine ethischen Schranken, dann ist alles erlaubt. Oder nennen Sie mir bitte einen Tierversuch, der wissenschaftlich Sinn macht, der aber in Ihren Augen unethisch wäre und von Ihrer “Ethikkommission” abgelehnt würde?
Das ist eine unfassbar große Schande für die Naturwissenschaft, die mir so am Herzen liegt, aber auch für unsere gesamte Gesellschaft. Ich kann Ihnen versprechen, dass ich das nicht ruhen lassen werde, sondern die Öffentlichkeit so breit wie möglich informieren, bis dieser alptraumhafte Spuk ein Ende hat!
Martin Balluch
weiter so, herr balluch!