19. März 2024

Glaubt man das: Ich habe Rede- und Auftrittsverbot an der Uni Wien!

Ich habe Rede- und Auftrittsverbot an der Universität Wien. Das klingt ja wie ein Lokalverbot nach einer Wirtshausschlägerei, allerdings ist das in meiner Situation anders gelagert. Ich habe nicht nur nie eine Schlägerei gehabt oder mir eine sonstige Straftat an der Uni Wien zu Schulden kommen lassen, ich habe auch nie dazu aufgerufen und es kam auch nie nach Veranstaltungen mit oder von mir zu derlei Vorfällen. Reden und Auftritte von mir an den verschiedenen Unis zeichneten sich vielmehr durch die rationale Präsentation, die intensive Diskussion mit den TeilnehmerInnen und das große öffentliche Interesse aus, wenn ich mir dieses Selbstlob erlauben darf.

Anders wäre nämlich nicht zu erklären, dass mir das Rektorat der Uni Wien nach 2 Diplomstudien und einem Doktorratsstudium ebendort, jeweils mit besten Noten, und einer mehrjährigen Anstellung als Uni-Assistent im Jahr 2005, ein allgemeines Rede- und Auftrittsverbot erteilt hat. Tatsächlich wurden danach meine Auftritte an der Uni reihenweise auf Druck des Rektorats abgesagt, ob es sich um Vorträge am Biozentrum, am Juridicum, am Institut für Philosophie oder an der Fakultät für katholische Theologie gehandelt hat. Ich sprach damals im Rektorat vor, und mir wurde erklärt, ich sei ein Sicherheitsrisiko, und deshalb würden Reden oder Auftritte von mir extra Sicherheitspersonal erfordern. Das sei aber zu teuer und so dürfe ich einfach nicht mehr auftreten und basta. Nur kurze Zeit später setzte man die Tierschutzcausa gegen mich in Gang. Ob da jemand schon im Vorhinein wusste, was von gewissen Kreisen geplant war? Oder gehörte dieser Jemand gar zu denselben Kreisen?

Doch seit Juli 2012 bin ich rechtskräftig von allen Vorwürfen im Tierschutzprozess freigesprochen. Das, so sollte man meinen, hätte mir wieder einen Zutritt zur Uni verschaffen müssen, wenn auch die Unschuldsvermutung eigentlich Verfassungsrang genießt. Aber dennoch: falsch. Weiterhin, also bereits seit 7(!) Jahren, wird mir jeder Auftritt an der Uni Wien verboten, wie ich heute erfahren musste. Auch jede öffentliche Diskussion der Reform des Tierversuchsgesetzes, die ich organisieren will, hat an der Uni Wien zu unterbleiben. Ich habe das Rektorat um eine Stellungnahme und einen persönlichen Termin gebeten. Wer protestieren will: buero.rektorat@univie.ac.at.

Die Strategie ist durchsichtig. Das Rektorat gehört offenbar zu einer Clique, der mein Einfluss auf die Volksmeinung zu weit geht. Es fällt ihnen kein Argument gegen meine Kritik ein, also machen sie mich mundtot. In dieses Bild passt auch ein Brief des Unterrichtsministeriums an jede einzelne Schule Österreichs im Jahr 2006, in dem vor dem VGT und damit vor mir, ging ich damals ja für den VGT pro Jahr an 170 Schulen, gewarnt wurde. Gleichzeitig versuchte man die Approbation meiner Schulfilme mit dem Argument zu verweigern, sie seien unter 17 jährigen SchülerInnen nicht zumutbar, da darin menschliche Begriffe, wie Schwangerschaft und Essen, auf nichtmenschliche Tiere angewandt werden. Schweine z.B. seien trächtig und nicht schwanger, und würden fressen und nicht essen, und junge Menschen dürfe man damit nicht verwirren. Also könnten meine Filme nicht in Schulen gezeigt werden und Punkt.

Nach Nazidiktatur und DDR sind mir solche Rede- und Auftrittsverbote an Unis in unseren Breiten nur gegen die sogenannten „Radikalinskis“ der 1968er bekannt. Und diese Verbote führten damals zu heftigen Protesten. Kein Wunder, sind Unis doch von öffentlichen Geldern finanziert und haben zweifellos die Aufgabe, die Diskussion von Gesellschaftskritik zu fördern. Die Uni Wien als größte Uni Österreichs hat diese Aufgabe in besonderem Maße zu erfüllen. Es ist eine unerträgliche Heuchelei, wenn mir die Uni Wien mit fadenscheinigen Gründen ein Rede- und Auftrittsverbot erteilt, und gleichzeitig ein Lippenbekenntnis zu Demokratie, Redefreiheit und Gesellschaftskritik abgibt. Die Tierschutzcausa und dieser Angriff der Uni Wien auf Grundrechte und Zivilgesellschaft gehen Hand in Hand, wahrscheinlich von denselben Personen aus. Es wird Zeit dieser demokratie- und verfassungsfeindlichen Gesellschaft das Handwerk zu legen!

16 Gedanken zu “Glaubt man das: Ich habe Rede- und Auftrittsverbot an der Uni Wien!

  1. Herr Baluch!
    Was haben Sie jetzt schon wieder angestellt?!
    Haben Sie sich als Strache Fan geoutet?
    Wurde vom Falter Ihre geheime Mitgliedschaft in einer schlagenden Verbindung aufgedeckt?
    Oder haben Sie gar Mikl-Leitner einen Heiratsantrag gemacht?
    Denn wie kann es sonst sein, dass eine links-linke Un-Uni einen links-linken Berufsquerulanten – Verzeihung, meine natürlich “Aktivisten” – nicht mehr in ihren, mittlerweile unheiligen, Hallen zu Wort kommen lässt?
    Mit grosser Verwunderung
    Jakob Sparrov
    P.S.: Sollten doch noch Zeichen und Wunder geschehen?
    Der Obige

  2. Kaum zu fassen, welche Angst man vor Martin Balluch zu haben scheint. Ich kann das immer wieder nur als Bestätigung für die Richtigkeit seiner Anliegen werten.Habe soeben unten stehende Mail an den Rektor der Wr. Uni gesendet.

    Sehr geehrter Herr Rektor,

    ich habe Herrn DDr. Martin Balluch auf einer Fortbildungsveranstaltung als einen ethisch beeindruckenden, friedlich argumentierenden Vortragenden erlebt, der das fragwürdige Glück hat, Vorkommnisse in Tierhaltung, Transport, Schlachtung und im Zusammenhang mit Tierversuchen, wie sie das Gros der Bevölkerung (noch) für ganz normal hält, glasklar als Unrecht zu erkennen, und der bereit war und ist, für die Verbreitung dieser Erkenntnis schwere Erniedrigungen, Verleumdung, Gefängnisstrafen etc. in Kauf zu nehmen.

    Es kommt schon ziemlich selten vor, dass jemand in der scheinbaren Normalität des alltäglich Gewohnten grobes Unrecht als solches erkennt; noch seltener sind Menschen, die die Konsequenz besitzen, sich trotz großer persönlicher Nachteile für eine Ende dieses Unrechts zu engagieren. Zudem zeichnet sich der Einsatz von DDr. Balluch durch einen hohen Grad an Intellektualität aus, was ihn als Vortragenden für (angehende) Akademiker geradezu prädestiniert.

    Ich kann daher kein Verständnis dafür aufbringen, dass man einem moralisch dermaßen hochstehenden Menschen an der Universität Redeverbot erteilt, und das unter dem Vorwand, es bestehe ein ‘”Sicherheitsrisiko”.

    Herr DDr. Balluch stellt gewiss für niemanden ein Risiko dar. Wenn durch seine Auftritte irgend eines Menschen Sicherheit bedroht ist, dann seine eigene. Man kann davon ausgehen, dass er sich dessen nach allem, was er bereits erleben musste, durchaus bewusst ist. Und dieses Risiko geht er jeden Tag aufs Neue ein, weil er ein Mensch ist, der bereit ist, für seine Überzeugungen einen hohen Einsatz zu leisten.

    Ihm die Gelegenheit dazu zu geben, ist das Mindeste, was wir zum Gelingen seiner Arbeit beitragen können.
    Aber selbst, wenn man von der Richtigkeit seiner Anliegen nicht überzeugt sein sollte, verlangt es meines Erachtens das Prinzip der Freiheit der Wissenschaft, ihm ein Forum für die Diskussion seiner Ideen zu bieten.

    In diesem Sinne plädiere ich für das Recht auf Redefreiheit an der Universität Wien (und überall sonst) für Herrn DDr. Martin Balluch!

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Alice Pleschberger, Innsbruck

  3. Das erinnert mich an die im Anhang in Peter Singers “Praktische Ethik” beschriebenen Probleme bezüglich seiner Vorträge im deutschsprachigen Raum. Es war in Deutschland, der Schweiz und in Österreich nicht möglich, dass er Vorträge bzw. gar Seminare über sein Buch hält. Er nannte seinen Anhang “Wie man in Deutschland mundtot gemacht wird.” Hier würde es heißen: Wie man in Österreich mundtot gemacht wird.

  4. Weiß jemand, ob das in den heimischen Medien schon mal thematisiert wurde? Ich lese STANDARD-Online, höre (bzw. lese) von diesem Redeverbot aber zum ersten mal.

    Nicht daß ich Hr. Balluch nicht aufs Wort glaube, aber ich (ver)zweifle mal wieder an unserer Medienlandschaft.

    Janko.

  5. Gleiches wurde uns auf der Nawi in Salzburg vor ein paar Jahren mitgeteilt, nämlich als wir für Dr. Dr. Martin Balluch einen Vortrag vorbereiten wollten. Es seien zusätzliche Sicherheitskräfte notwendig und dadurch würden Mehrkosten entstehen , die man leider nicht tragen könne.

  6. Ein offenes Bekenntnis zum Abstieg der Menschheit an der Universität Wien

    Herr O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Dr.h.c. Heinz W. Engl,

    bitte erklären Sie uns, warum Sie, ein Mensch in dieser Gesellschaft bei täglich stattfindenden widerlichsten Grausamkeiten große Verbrechen an Tieren fördern und unser aller geistigevolutionäre Pflicht Seelenentwicklung und Schutz für Tiere unterminieren wollen. Ist Ihr entgegen jeder geistigen Evolution sehr bedauerlicher Beschluss, DDr. Martin Baluch, ausgezeichnet mit dem Myschkin-Preis, echter menschlicher Engel mit göttlichem Recht, an der Uni Wien Auftritts- und Redeverbot zu erteilen Ihr offenes und eindeutiges Bekenntnis zum Abstieg der Menschheit und Abstieg der Menschlichkeit an der Universität Wien, die vorgibt humanistische Bildung, wie, zu betreiben? Geben Sie uns allen damit die bekennende Anregung barbarisch zu werden?

    Unvorstellbares Grauen, Verzweiflung, geschieht dort wie hier. http://www.youtube.com/watch?v=CGWWKp99rTM&playnext=1&list=PLA64EEC4C058227E5&feature=results_main Grauen und Verzweiflung mitten unter uns wegsperren und zulassen, weil es andere auch wegsperren und zulassen, zeigt zutiefste Regression einer sich geistig entwickelt geglaubten Menschheit, damit werden in großer Schau alle Titel wertlos. Vielleicht ist es ein Missverständnis, bitte erklären Sie uns wie es zu dem Missverständnis kommen konnte, einem in der geistigen Evolution Hochentwickelten Redeverbot an der Uni Wien zu erteilen.

    Herr O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Dr.h.c. Heinz W. Engl, eine Bitte,
    ist es Ihnen für die Entwicklung der Menschen möglich an der Uni Wien eine echte, geistigevolutionär fortgeschrittene Studie auszuarbeiten, wie Mensch im Alltag mit dem Wahnsinn der vielen Lügen und Verdrehungen umgehen kann?

    Freundliche Grüße,

    P.s.: Ich verwende das Wort Konzentrationslager im Hinblick auf Tier “Fabriken” bewusst, per Definition, ein grausamer Ort, wo Lebewesen konzentriert, bestialisch gehalten und entgegen jeder geistigen Evolution brutal ermordet werden.

  7. Guten Tag!
    Einige Vorträge von Martin Balluch wurden von mir schon auf der Uni Innsbruck besucht.
    Dort erfuhr ich bereits, dass er angeblich an der Wiener Uni nicht auftreten dürfe – aus Sicherheitsgründen ?

    Die Vorträge in Innsbruck waren keineswegs ” unsicher”.
    Dennoch, es mag durchaus sein, dass aufklärende Menschen von Machthabern bedroht werden und nicht sicher sind. Falls Sie um seine Sicherheit besorgt sind, kümmere ich mich um sein leibliches Wohl – es entstehen Ihnen dabei keine Kosten.
    Ich hoffe wohl, sie sind mit dem Vorschlag einverstanden und erbitte eine Stellungnahme.

    Mit freundlichen Grüßen

    Christian G
    * * *

  8. Auch ich habe in einem Protestmail um Information gebeten,weshalb einer der führenden Tierschützer Österreichs von einer Diskussion zum Thema Tierschutz ausgeschlossen wird.Ein solches Redeverbot ist einer freien Universität nicht würdig.

  9. Sehr geehrter Herr Rektor,

    Dr. Martin Balluch wurde heuer der Myschkin-Preis verliehen (zweiter Presisträger ist der französische Diplomat und Schriftsteller Stéphane Hessel). Der Preis würdigt beispielgebendes Verhalten im Bereich des sozialen Engagements, der Künste und der Ethik. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, die zu einem Klima der Toleranz beitragen, die außerordentliche kulturschöpferische und ethische Leistungen erbracht haben und die sich durch ihr Werk und ein vorbildliches Leben im Sinne altgriechischer Ethik und moderner humanistischer „Seelengröße“ wie auch Generosität ausgezeichnet haben im advokatorischen Humanismus.

    Da Österreich bekanntlich eine Demokratie ist in welcher Redefreiheit herrscht, in einer Demokratie das Volk regiert und dazu Informationen von jeder Seite benötigt, um sich eine Meinung zu bilden und diese zu diskutieren, ersuche ich höflichst um Information, wieso ein mit einem Ethikpreis ausgezeichneter unbescholtener Bürger an der Uni Wien, mir bislang als Österreich’s höchstrangige Stätte für umfassende, auch humanistische, Bildung bekannt, Auftritts- und Redeverbot hat.

    Es wäre sehr bedauerlich, würde sich die Uni Wien als Stätte der Unterdrückung von Meinungs- und Redefreiheit herausstellen.

    Danke im voraus.

    Mit freundlichen Grüßen

  10. Warnbriefe an Österreich’s Schulen durch das Unterrichtsministerium: passt! – 2006 war auch das Unterrichtsministerium in ÖVP-Händen ……

  11. Mail ist grad weggegangen:

    Sehr geehrter Herr O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Dr.h.c. Heinz W. Engl,

    darf ich Ihnen zu diesem Schritt gratulieren!

    Wo käme man da hin, derart Einflüsterer in unsere noch ungefestigte Jugend gewähren zu lassen. Die treiben es noch so weit, ihre Worte wie Geschütze in die Herzen unserer Jugend zu treiben oder gar deren Gewissen anzurühren, zum Nachdenken und in der Folge – gar nicht auszudenken – zum Umdenken und Andershandeln zu bewegen. Ganze Wirtschaftszweige würden den Bach runter gehen. Hendl-KZ’s äh pardon unsere Hendlfarmen, Schweinekastenstandsmasseneinrichtungen, die vielen Topjobs in vorbildlich organisierten Schlachthöfen, unsere einzigartige Biobauernqualitätslandschaft, die Raiffeisen- und andere Jagdgesellschaften, Fleischerinnungen, Würstlstände, Weisswürschtlessen bei der Rosi in Kitzbühel…….völlig verantwortungslos von diesem Herrn Doktor!

    Gott und andere gute Geister, wie Sie, schützen uns vor solchen Volksverhetzern.

    Ich plädiere darauf, weiterhin mein Wiener Schnitzerl ohne schlechtes Gewissen geniessen zu dürfen.
    Und Sie wohl auch, nicht wahr?

  12. Die Heuchler preisen sich wohl auf Kosten anderer, denunzieren mit Tricks jede Menschlichkeit. Fehlt diese den Entscheidern und Handlangern? Es ist die Zeit für Synchronisation beide Gehirnhälften – oder sollten wir alle es genau so machen wie diese, nehmen wir alle uns diese zum Vorbild, lasst Tierquäler Tierquäler sein, übervorteilt andere egal wie, seien wir und erziehen wir uns nach deren Vorbild, pfeifen wir auf alles, nach deren Definition, Märchen Ethik, machen wir, das Volk, wir alle, uns diese zum Vorbild, die sich in jeder Werbung wie Freund maskieren?

    Auch wenn sie bereit sind zum Lügen, damit schwach sind, und sich das schönreden als Taktik oder Diplomatie,
    das Naturgesetz wirkt in jedem – und in jedem Heuchler umso mehr – das Bewusstsein im Kern muss wahrhaftig sein, das zeigen die Träume, denen kann kein Bewusstsein entkommt, aus der Tiefe steigt die Wahrhaftigkeit und so wird es sich einst real weisen, was im Kern gesammelt ist. Im tiefsten Grunde können sie (unbewussst) dankbar sein, dass es Menschen gibt, die sie zur Menschlichkeit (Tausend Seiten á sieben Bände) aufrütteln!

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