Das Bild oben sagt mehr als 1000 Worte. Es sterben momentan doppelt so viele Menschen über 65 in Österreich, als in den beiden Jahren zuvor zur selben Zeit. Und das trotz der Isolationsmaßnahmen! Weltweit sieht es nicht besser aus, wie diese aktuelle Grafik des Worldometers zeigt:

Ich habe kürzlich im ORF eine Pressekonferenz gesehen, in der Leiter:innen von Intensivstationen in Wien, Innsbruck und Linz von den Zuständen berichtet haben. Wir schrammen offenbar gerade an einer Überlastung und einer Triage vorbei. Dank der Isolationsmaßnahmen.
Das folgende Statement stammt vom Arzt Ramin Nikzad aus der Allgemeinmedizinischen Notversorgung am AKH in Wien:
Russland meldet offiziell rund 36.000 Covid-Tote seit Beginn der Pandemie.
Von April bis Oktober zeigt sich in Russland jedoch eine Übersterblichkeit von 120.000 mehr Todesfällen als im Vergleichszeitraum der Vorjahre.
Und da reden wir von Russland. Wo es immerhin eine Todesstatistik gibt.
Kein Mensch weiß und kein Mensch wird je erfahren, wieviele Menschen in Indien, im Iran sowie in etlichen afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Entwicklungsländern dieser Tage an Covid-19 versterben.
Die Dashboards zeigen im besten Fall nur die halbe Wahrheit, wahrscheinlich nicht einmal ein Drittel der Wahrheit.
3 Wochen nach Beginn des zweiten österreichischen Lockdowns ist fast ein Drittel der gesamten Intensivkapazität mit Covid-PatientInnen belegt. Das galt seit Beginn der Pandemie als das Worst Case Szenario.
Heute sind es 709 von insgesamt 2500 Betten.
Wir befinden uns also mitten im Worst Case Szenario.
Kein lebender Mediziner dieses Landes hat soetwas je erlebt. Ein Drittel der gesamten Intensivkapazität mit PatientInnen einer Diagnose belegt! Bis 2020 unvorstellbar.
Die freien rund 500 Intensivbetten am Dashboard sind der theoretische Notnagel. Wenn also auch jene IntensivmedizinerInnen herangezogen werden müssen, die keinerlei Erfahrung mit Infektionskrankheiten haben und im Konkreten noch nie einen Covid-Patienten behandelt haben.
Das ist beispielsweise die unfallchirurgische Intensivmedizinerin, die eine jahrelange Expertise in der Behandlung eines Schädelhirntraumas hat, das ist beispielsweise der unfallchirurgische Intensivpfleger, der eine jahrelange Erfahrung im Handling von offenen Wunden hat. Sie sind jetzt in Bereitschaft gestellt, um zur Not auch Covid-PatientInnen zu behandeln, was sie aber in Wahrheit gar nicht gelernt haben.
Das sei gesagt, um die Zahlen am Dashboard einmal ins rechte Licht zu rücken.
Wie sich solch eine Mobilisierung von Reserve- und Notkapazitäten der Intensivmedizin auf die Behandlungsqualität und Sterberate auswirkt, zeigt diese Tage die Schweiz.
Die Schweiz hat bei der gleichen Einwohnerzahl wie Österreich nur 1200 Intensivbetten, also halb so viele wie Österreich.
Diese Betten sind dort fast voll, die Intensivmedizin ist dort zu deutlich mehr als 50 % nur mit CovidpatientInnen belegt, sprich in der Schweiz sind längst die Notnägel und Reserven der Intensivmedizin im Einsatz.
Die Intensivsterblichkeit von Covid-PatientInnen in der Schweiz ist derzeit 40-50 %, rund jeder Zweite verstirbt trotz intensivmedizinischer Behandlung.
In Österreich sind es derzeit 10-20 %.
Obwohl das Schweizer Gesundheitswesen mindestens so gut wie das Österreichische ist, wenn nicht vermutlich wesentlich besser.
Warum? Weil es sich in Österreich gerade noch ums Arschlecken ausgeht, dass CovidpatientInnen von IntensivmedizinerInnen und Intensivpflegekräften behandelt werden, die eine entsprechende Expertise und Erfahrung haben.
Ihr seht: Was am Dashboard eine Zahl ist, ist in der Wirklichkeit eine komplexe Angelegenheit mit vielen Bedingungen.
3 Wochen Lockdown in Österreich und die Kacke im Gesundheitswesen ist mehr denn je am Dampfen.
Und die Politik spricht schon über Lockerungen in 10 Tagen.
Ganz ehrlich? Als Arzt, der, wie meine KollegInnen und die Pflege und wie die SanitäterInnen derzeit zu 150 % gibt, fühle ich mich verarscht, wenn jetzt allen Ernstes darüber diskutiert wird, wann und wo das Weihnachtsshopping und die Skisaison wieder stattfinden werden.
Gehts noch??
Die Situation in Österreich ist gemessen daran, dass wir seit 3 Wochen einen Lockdown haben, KATASTROPHAL!!!
KA-TAS-TRO-PHAL! Zum Mitschreiben!
Eine Siebentages-Neuinfektionsrate von täglich 5.500 ist katastrophal.
Eine Siebentage-Totenzahl von täglich 80 Covidtoten, Tendenz steigend, ist katastrophal (zum Vergleich: An allen anderen Todesursachen zusammen versterben in Österreich täglich rund 220 Menschen).
Wir befinden uns inmitten einer humanitären Katastrophe!
Wer sich fachlich näher informieren will, dem/der sei Martin Moder empfohlen. Ich kenne ihn persönlich von einer Diskussion bei Servus TV. Seine Kurzvideos zu Corona-Fragen sind immer sehr aufschlussreich.
Hier z.B., warum die neue Impfung nicht unser Erbgut gefährdet: https://www.youtube.com/watch?v=GBq_l2llyzo&t=2s
Oder hier, warum Corona um das etwa 12 fache tödlicher als die normale Grippe ist: https://www.youtube.com/watch?v=AlelK1EDzqA&t=2s
Von diesen Videos gibts noch viel mehr auf seinem Youtube-Kanal. Drosten? Wer ist das? Von dem habe ich weder ein Video gesehen, noch auch nur ein einziges Statement gelesen. Der dürfte irgendwo im Ausland bekannt sein.