18. April 2024

Meine Prognose: Tierschutzprozess wird bis Dezember 2013 dauern!

Oft werde ich gefragt, wie lange dieser Prozess noch dauern wird. In den Zeitungen findet sich immer wieder der letzte von der Richterin vorgeplante Tag als Tag des Prozessendes, also im Moment der 29. März 2011. Aber dieser letzte Tag war bisher noch nie das Prozessende, es handelt sich dabei lediglich eben um den letzten Tag der momentan geplanten Termine. Sollte die Richterin dieses Verfahren vollständig durchziehen, dann kann es unmöglich so bald schon enden.

Viele Menschen erwarten ein baldiges Ende. Wie lange kann man denn diese Farce noch fortführen? Sollte die Richterin aber das Verfahren nicht frühzeitig mit einem Freispruch abbrechen, dann muss sie nicht nur die Beweisführung der Anklage voll zulassen sondern auch entsprechend viele ZeugInnen der Verteidigung. Inkriminiert ist meine gesamte Zeit als Tierschutzaktivist seit 1988, entsprechend habe ich mehr als 300 Personen als ZeugInnen geladen, mit denen ich in den letzen 23 Jahren in meiner Tierschutzarbeit zu tun hatte. Ich wüsste nicht, wie ich mich anders verteidigen sollte. Was ist bei einer Anklage nach §278a entlastend?

Also unter der Voraussetzung, dass Anklage und Verteidigung (wenigstens 100 von 300 ZeugInnen) vollständig präsentiert werden, ergibt sich folgende Zeitskala:

1 Jahr = 75 Prozesstage

Verlesung Abschlussberichte: 12 Tage

Stellungnahmen zu den Abschlussberichten: 3 Tage

Einvernahme LVT: 3 Tage

Linguistisches Gutachten: 4 Tage

Schweinegutachten: 2 Tage

Spitzel 2 und ihr Führer: 3 Tage

SOKO-Leitung: 20 Tage

ð  Gesamtdauer Anklage noch 47 Tage

ð  Gesamtdauer Anklage 115 Tage

ð  Anklage dauert bis Mitte September 2011

Verteidigung 30 zentrale ZeugInnen a 4 Tage: 120 Tage

70 RandzeugInnen a ½ Tag: 35 Tage

ð  Gesamtdauer Verteidigung 155 Tage

ð  Verteidigung dauert bis Oktober 2013

20 Schlussplädoyers: 15 Tage

Gesamtdauer des Prozesses bis Ende Dezember 2013

3 Gedanken zu “Meine Prognose: Tierschutzprozess wird bis Dezember 2013 dauern!

  1. Man braucht sich nur die Dokumentation von den Rebellen der Umwelt über Amerika anzusehen um zu verstehen woher der Wind weht.
    Dort wird brutal gegen die OKÖ- und Tierschutzaktivisten vorgegangen da Politiker und der Senat massiv mit Geld unterstützt wird und daher entsprechende Gesetze für Konzerne beschließt.
    Der Mafiaparagraph müßte daher für die Politiker angewandt werden.
    Wie meinte ein Aktivist vor Gericht “Der Staat hat für die Rechte und Menschen dazu zu sein und nicht für die Konzerne denen nur Geld wichtig ist”
    Quo vadis Austria????

    Da wie immer nur ein geringer Teil der Bevölkerung gebildet ist und versteht welches Verbrechen an Umwelt und Tieren täglich passieren ist es für die Regierungen leicht gegen diese Minderheit vorzugehen. Daher wäre es sehr begrüssenswert bereits bei den Kindern ein Bewußtsein dafür zu schaffen welche Möglichkeiten wir haben gegen einen Klimawandeln vorzugehen.
    Internet macht es möglich – verbreitet euere Botschaften!!

    M.Jellasitz

  2. Der Prozess hat offenbar das Potential, der längste, kurioseste etc., wie auch unnötigste Prozess in der österreichischen Geschichte zu werden. Der ganz normale Wahnsinn!

    Und angesichts dieser Hochrechnung werden wir, wir die von diesem Unrecht Gebeutelten, wohl noch eine ganze Weile die große Spendierhose anbehalten müssen (dürfen).

  3. Haltet durch, egal wie lange es dauert! Es geht nicht “nur” um den Tierschutz, sondern auch um Österreich. Ich möchte nicht, dass aus meiner geschätzten Heimat ein Grundrechte-freier Raum wird. Darum habe ich auch für Euch und zwar für den Prozess gespendet und werde das auch weiterhin regelmäßig tun. Solange der Prozess eben dauert. Für den VGT werde ich auch später noch weiter spenden. Ich schätze Euren unermüdlichen, gewaltfreien und legalen Einsatz für Tierrechte.

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