27. April 2024

Anzeige gegen Schafhalter:innen wegen Tierquälerei

Sich über den Wolf beschweren, aber die eigenen Schafe einfach so in der Natur auszusetzen und das Ganze dann “Almhaltung” nennen! Dadurch entstehen wesentlich mehr Leiden und Todesfälle bei Schafen, als der Wolf je anrichten könnte. Und es ist eindeutig Tierquälerei nach dem Tierschutzgesetz. In Kärnten gibt man mittlerweile zu, dass man den Wolf einfach nur ausrotten will. Und die Landesregierung hilft mit einem eindeutig rechtswidrigen Vorgehen tatkräftig dabei mit. Eine Schande.

In einem ORF-Artikel wurde jetzt wieder von einem Vorfall berichtet, bei dem ein Wolf ungeschützte Schafe gegessen habe. Ungeschützte Schafe! Was für eine bodenlose Frechheit, jetzt, wenn wirklich allen bekannt sein müsste, dass Wölfe in Kärnten umgehen, die eigenen Haustiere einfach ungeschützt auszusetzen. Ich habe dagegen Anzeige erstattet, und zwar nur auf Basis dieses ORF-Berichts, weil ich keine weiteren Informationen habe. Aber in meinen Augen beweist dieser Bericht eindeutig die Tierquälerei nach dem Tierschutzgesetz, die diese Schafhalter:innen begangen haben. Leider ist Österreich ein hoffnungslos korruptes Land, gerade beim Tierschutz besonders augenscheinlich, und daher ist davon auszugehen, dass man auf Bezirksebene diese Tierquälereien einfach dulden und die Anzeige nicht verfolgen wird.

8 Gedanken zu “Anzeige gegen Schafhalter:innen wegen Tierquälerei

  1. Du kannst gerne einmal mit mir zu unseren Schafen auf die Alm gehen! Ich esse seit ich 6 Jahre alt bin kein Fleisch, weil unsere Tiere immer meine besten Freunde waren. Der Almsommer ist für die Schafe das beste überhaupt und sie sind auch geeignet, sich frei im Gelände zu bewegen und können hinlaufen wo sie wollen und in Ruhe grasen. Wolfsrisse gibt es leider auf der Weide genauso wie auf den Almen. Wenn man nur 10 Schafe hat ist es schwer sowohl finanziell als auch von den zeitlichen Ressourcen her, Herdenschutzhunde von heute auf morgen zu nehmen und dann müssten sie statt 9,5 12 Monate im Jahr eingezäunt leben. Das kann auch nicht im Interesse von sog. Tierschützern wie dir sein, wenn man ehrlich ist. Eure am Argumente sind widersprüchlich, das muss man mal so feststellen. Ich war sehr verwundert, als ich gelesen habe, dass du mal studiert und geforscht hast. Um ehrlich zu sein hätte ich anhand diesen Beitrages dir wirklich nicht das nötige Reflexionsvermögen und Weitblick zu getraut. Deine Argumente sind viel zu verengt. Btw wir sprechen hier von Veganerin zu Veganer und wie gesagt: komm gerne mir auf die Alm und überzeug dich eines Besseren, bevor du solche Beiträge schreibst. Die Staatsanwaltschaft wird sich sicher über deine Anzeige amüsieren.

    1. Ok, komme gerne. Wohin? Details bitte an martin.balluch@vgt.at
      Willst Du mir sagen, wenn man einmal nur 10 Schafe hat, dann kann man sich leider nicht ausreichend um sie kümmern, man hat ja auch Arbeit? Oder wie ist das zu verstehen? Stimmt, Wolfsrisse gibts sogar mehrheitlich im Tal. Aber genau da wäre das Aufstellen eines Herdenschutzzaunes doch total simpel und billig. Ich habe einen und ihn auch schon zig Mal aufgestellt. Wieviele Schafe im Tal mit Herdenschutzzaun auf der Weide kennst Du? So oft ich Schafe auf der Weide im Tal sehe, ist da ein lächerlicher Lattenzaun. Da kommt jeder blinde und räudige Wolf durch. Warum macht man das? Um auf den Wolf schimpfen zu können? Stell Dir vor, der Fuchs wäre bei uns ausgerottet worden und würde jetzt wieder einwandern. Und die Hühnerhalter:innen lassen einfach ihre Hühner weiterhin über Nacht im Freien und schreien, der Fuchs gehört ausgerottet. Warum bauen sie nicht eine Hütte und sperren die Hühner über Nacht ein? Weil sie sture Menschen sind, die nichts Neues denken können, weil das, was “immer schon” war, so bleiben muss? In jedem Land in Europa, in dem es immer schon Wölfe gegeben hat, gibt es auch Schafherden. Und in jedem dieser Länder werden die Schafe in der Nacht geschützt. Dort ist das normal, wie bei uns die Hühner in der Nacht einzusperren. Ein Blick in die Lausitz: dort ist vor 23 Jahren das erste Wolfsrudel entstanden. Anfangs auch die große Aufregung, heute ist alles in gewohnten Bahnen. Ich denke es ist klar, wer hier wenig Reflexionsvermögen hat.
      Aber ich freue mich auf den Besuch Deiner Schafe auf der Alm und auf ein ernsthaftes Gespräch. Ich darf die Einladung erwidern: ich würde mit Dir hier bei mir am Hochschwab zu einer vor 100 Jahren verlassenen Alm wandern, und wir diskutieren dabei das Für und Wider von Almen, und die Rolle der großen Beutegreifer, und wieweit der Mensch die Natur nutzen darf und ob vom Menschen unberührte Flächen auch in Österreich ihre Berechtigung haben. Ich biete sogar ein veganes Abendessen danach.

  2. Wie man mit solchen Aktionen Menschen für Tierschutz und Tierwohl begeistern will, wird mir wohl ein Rätsel bleiben.
    Anstatt sich mit möglichen Alternativen auseinanderzusetzen, um Almwirtschaft und das damit einhergehende möglichst freie Dasein von Haustieren in Weidehaltung am Leben zu erhalten, werden mit solchen Aktionen meines Erachtens nach nur Zwist und Ärger gesät. Cui Bono? Natürlich wird es auch unter den Landwirten schwarze Schafe geben, die der Betreuungspflicht spärlich nachkommen, etc. Dennoch sollte man hier denke ich andere Wege verfolgen, als medienwirksam mit derartigen Anklagen ein Kasperletheater zu veranstalten. Ein Aufzeigen von alternativen Herdenschutzmaßnahmen und dem damit womöglich vermeidbaren Tierleid wäre bestimmt zielführender und nicht minder medienwirksam.

    1. Es ist in den österreichischen Alpen vollkommen normal, Schafe unbetreut ins Hochgebirge zu stellen. Das sind keine “schwarzen Schafe” unter den Landwirt:innen, sondern das ist normal. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts machen das alle. Dabei sterben laut Statistik – ganz unabhängig vom Wolf – pro Jahr so 8.000 Tiere, und zwar vor allem an unbehandelten Krankheiten, aber auch an Absturz und durch Verirren. DAS IST EIN TIERSCHUZPROBLEM. Oder würden Sie meinen, es ist keines? 8.000 Schafe wegen vernachlässigter Betreuung sterben zu lassen soll Tierschutzorganisationen egal sein? Dabei geht es noch gar nicht um den Wolf, der jetzt aber auch eine, wenn auch in dieser Problematik kleine, Rolle zu spielen beginnt. Wir vom VGT zeigen pro Jahr ca. 300 Übertretungen des Tierschutzgesetzes an. Das ist für alle Tierschutzorganisationen eine normale Arbeitsleistung geworden. Wozu ein besseres Tierschutzgesetz erkämpfen, wenn man es dann einfach übertreten darf, weil man ein armer Bauer ist oder weil es immer schon so war? Für uns im Tierschutz ist eine solche Anzeige die normale tägliche Arbeit.

  3. …. endlich jemand, der die Wahrheit anspricht!!!!

    …. aber halt, wenn ich mir den Blogeintrag von Hr. Balluch vom 13.7.2020 ansehe (https://martinballuch.com/ein-kritischer-blick-auf-almen/), gibt’s da ein Problem – wer soll denn die Tiere hüten wenn -,
    – auf der Alm soviel Kot herumliegt, dass man darauf ausrutschen und sich verletzten könnte
    – wenn man wegen der massenweisen Fliegen im Fliegenschwarm ertrinkt
    – man ja nicht nachkommt, die Ausscheidungen der Tiere einzusammeln, in Plastiksackerln zu geben und ordnungsgemäß zu entsorgen
    – die Almen eingezäunt sind, und man sich beim Übersteigen ja verletzten könnte
    – man nichts mehr zu trinken hat, wenn das gesamte Quellwasser verseucht wird
    – ………………..

    Jeglicher Kommentar umsonst, einfach nur krank, was einige Individuen unserer Gesellschaft von sich geben.

    1. Hermann, Du scheinst ja nie auf Almen und in einer Wildnis zu wandern. Dann würdest Du den Unterschied kennen. Krank ist unsere Gesellschaft dahingehend, dass wir gerade den Planeten per Klimawandel zerstören, und das wissentlich durch Fleischkonsum. So blöd muss man einmal sein.

  4. Sag mal hast Du die falschen Tabletten genommen. Das die Schafe auch eine Lebensgrundlage für die Bauern sind ist Dir anscheinend nicht bewusst. Den Wolf braucht aber keiner zum Leben.

    1. Hallo Ullmann, nicht ausfällig werden. Ob Schafe die Lebensgrundlage von gewissen Menschen sind oder nicht, tut nichts zur Sache. Das Wohl der Tiere geht vor. Man kann sich selbstredend nur dann Schafe zur Lebensgrundlage machen, wenn sie in einer Weise behandelt werden, dass es ihnen gut geht. Das Allermindeste dabei ist die Einhaltung des Tierschutzgesetzes. Und das besagt, siehe oben, dass Haustiere, wie Schafe, betreut werden müssen, also bei Krankheit medizinisch versorgt, bei Unwetter in einen Unterstand geführt und bei Gefahr durch Beutegreifer entsprechend geschützt. Und das ist hier offenbar nicht geschehen. Es ist wirklich absurd, wenn man überhaupt darüber diskutieren muss, dass man Haustiere nicht einfach so in der Wildnis und im Hochgebirge aussetzen kann. Das ist doch selbstverständlich.

      Tierschutz bedeutet aber nicht nur Schutz der Haustiere, sondern auch Schutz der Wildtiere vor Gewalt durch den Menschen. Also fällt auch der Schutz der Wölfe darunter. Der Wolf hat auch ein Existenzrecht, und zwar genauso, wie der Mensch, und auch in den Alpen. Und unsere Ökosysteme brauchen den Wolf, er verhindert Tierkrankheiten, er verbessert die Gesundheit von Tierpopulationen, seine Präsenz löst eine trophische Kaskade aus und unser Wald braucht ihn. Der Wald, auch in Kärnten, ist extrem durch Verbiss geschädigt. Und es wird immer schlimmer. Wir brauchen eine Naturverjüngung von Mischwäldern, die funktioniert. Und da wäre der Wolf eine sehr große Hilfe. Wir brauchen also den Wolf zum Überleben! Weil uns der Klimawandel existenziell bedroht, indem er unsere Wälder vernichtet.

      Übrigens: Der Wolf verhindert 24 % der Autounfälle mit Rehen. In Österreich würde das heißen, er verhindert einen toten Menschen pro Jahr. Dagegen stinkt der Profit der Schafhalter:innen ab, oder finden Sie vielleicht, dass ein Menschenleben weniger wert ist?

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